Decolonize tea

Die Geschichte des Teehandels ist eine Geschichte von Macht, Kriegen und Rassismus.
Wie können wir Tee dekolonisieren?

Was ist heute wohl das beliebteste Getränk der Welt? Cola, Wein? Bier? Oder ist es Kaffee? Nein, falsch! Das beliebteste Getränk der Welt ist Tee. Nach Wasser ist Tee auch das am meisten konsumierte Getränk: über 3 Billionen Tassen pro Jahr weltweit! Es ist kaum vorstellbar, dass Tee im 17. und 18. Jahrhundert ein Luxusgut war; nur Aristokraten und die Reichsten konnten sich Tee als begehrten Ausdruck elitärer sozialer Stellung und Bildung leisten. Der Weg des Tees zum Industrieprodukt war von Kolonialismus, Kriegen, Ausbeutung und Rassismus geprägt. 

Um zu verstehen, welchen Impact Tee auf den Welthandel hat, müssen wir zuerst ein paar tausend Jahre zurückblicken. In den Regionen Yunnan und Sichuan (China) und in der Region Shan (heute östliches Myanmar) hat die Teepflanze Camellia sinensis ihren Ursprung, und hier wurde sie erstmals kultiviert. Die Weiterverarbeitung konnte sich über Jahrhunderte perfektionieren, und um das Teetrinken entwickelte sich eine Teekultur.

Erste chinesische Aufzeichnungen zum Teeanbau und -konsum finden sich in der Han-Dynastie (200 v.Chr. – 220 n.Chr.). Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen einer europäischen Begegnung mit Tee stammen von einem portugiesischen Reisenden und entstanden erst 1 ½ Jahrtausende später.

Kolonialismus

Ab dem 15. Jahrhundert besetzten europäische Großmächte Gebiete auf anderen Kontinenten. Zunächst waren es die Portugiesen und Spanier, dann zogen andere Staaten nach. Der Handel mit Gewürzen und Rohstoffen versprach Reichtum und Macht – so auch der Handel mit Tee.

Die Niederländische Ostindische Kompanie brachte 1610 den ersten Tee nach Europa, 1644 gelangten die ersten 100 Pfund Tee nach England. Auch wenn die Qualität des Tees durch die feuchte Seeluft und den muffigen Laderäumen eher minderwertig gewesen sein dürfte, traf der neue, “exotische” Geschmack des Getränkes den Geschmack des Adels. Nur durch neuen Import konnte der Durst nach Tee gestillt werden; Großbritannien wurde Zentrum des weltweiten Teehandels.

Die Europäer wollten auch im Anbau und der Weiterverarbeitung ihre Finger im Spiel haben, aber das Know-how lag im 17. Jahrhundert noch in chinesischer Hand; der Verkauf von Teepflanzen oder -samen war untersagt. Weil der Durst der Briten nach Tee so groß war, sie aber nicht in der Lage waren, für dieses geschätzte Gut zu bezahlen, kam es sogar zum Krieg:

Die Opiumkriege

China verkaufte Tee und Porzellan an Großbritannien, das Großbritannien mit Silber bezahlte. Um genug Silber zu haben, um Tee zu kaufen, verkaufte Großbritannien über die East India Company in Indien angebautes Opium an China, um sein Handelsdefizit auszugleichen. Der Verkauf von stark abhängig machendem Opium war in China jedoch illegal. Als ein chinesischer Beamter 1839 ein Lager mit 1.200 Tonnen geschmuggeltem Opium beschlagnahmte, ordnete er die Zerstörung an. Die Briten nutzten dies als Vorwand für einen Angriff und eine Kriegserklärung, die den ersten Opiumkrieg auslöste. Der Sieg im Opiumkrieg verschaffte britischen Händlern Zugang zu mehr Handelshäfen und Privilegien für ihre in China lebenden Bürger.

Tee wächst in den Kolonien 

1848 wurde Robert Fortune von der Ostindischen Kompanie nach China geschickt, mit dem Ziel, Teepflanzen zu beschaffen und die Monopolstellung der Chinesen damit zu brechen. In einem Zeitraum von 3 Jahren verschiffte Robert Fortune über 20.000 Stecklinge und Sämlinge von Teepflanzen nach Indien. Auf Ceylon (Sri Lanka) wurde mit den Pflanzen experimentiert und ein kommerzieller Anbau vorbereitet.

Tee wird zum Industrieprodukt

Dies war der Beginn des Teeplantagensystems in Assam und anderen Regionen Indiens, dann in Sri Lanka, Indonesien und schließlich im 20. Jahrhundert in Kenia, Tansania und Ruanda. Vorbilder waren die Zuckerplantagen in der Karibik und den Baumwollplantagen im amerikanischen Süden. Das brutale System der Entführung und Täuschung zur Rekrutierung von Arbeitskräften, der gewaltsamen Umsiedlung der Bevölkerung, um als Vertragsarbeiter auf den Teefeldern zu arbeiten, und des Einsatzes gewaltsamer Methoden zur Zwangsarbeit ähnelte in fast jeder Hinsicht der Sklaverei – außer im Namen. Und das nur, weil die Briten Gesetze erlassen haben, die ihren Handeln als „keine Sklaverei“ definierten.

Schritt für Schritt konnten die Briten die Verbraucher vom chinesischen Tee zu “britischem” Tee führen, durch den Aufbau eines Binnenmarkts im Kolonialreich der britischen Krone. Rassistische Kampagnen und das Schüren von Angst vor Fremden waren dafür probate Mittel. So wurden britische Industriemethoden den traditionellen chinesischen Methoden als überlegen dargestellt. 1884 schrieb Edward Money: „Indischer Tee wurde auf großen Plantagen unter der Aufsicht gebildeter Engländer angebaut und hergestellt. In China wurde Tee jedoch in der Nähe der Hütten der ärmeren Klassen produziert, gesammelt und auf unhöfliche Weise und ohne fachmännische Aufsicht hergestellt. Tee aus Hindustan wird heute ausschließlich maschinell hergestellt, in China jedoch von Hand. Letzteres ist kein sauberer Prozess, es ist ein sehr schmutziger Prozess.

Kolonialismus ist vorbei – alles ist besser?

Auch wenn Teeplantagen in Indien, Kenia oder Sri Lanka nicht mehr britisch sind, so wirkt das Kolonialsystem bis heute nach. Ein großer Teil der heutigen Top-Teeanbauregionen hat die Infrastruktur und Produktionsmittel geerbt, die im Rahmen dieses Kolonialsystems geschaffen wurden. Während die Teeindustrie in ehemaligen britischen Kolonien wie Indien, Sri Lanka, Kenia und Tansania technisch gesehen nicht mehr britisch ist, reproduzieren viele immer noch Wertesysteme der kolonialen Wirtschaft und Ungleichheiten. Anstatt dass die Produktion einem Kolonialstaat und einer imperialen Industrie dient, bedienen diese alten Lieferketten nun Schlüsselakteure im globalen Teehandel: in Europa ansässige multinationale Konzerne wie Unilever oder Associated British Foods (Twinings).

Wie kann man Tee dekolonisieren?

Dekolonisierung bedeutet nicht einfach, Kolonialsysteme zu übernehmen und sie durch Nicht-Europäer zu ersetzen. Wir müssen uns folgende Frage stellen: Wer profitiert vom Teeanbau und wer wird ausgebeutet?

Die Expertin für Teehandel und Teegeschichte Charlene Wang de Chen meint, dass  wir mit der Beantwortung dieser Frage beginnen, die Teeproduktion und den globalen Handelsmarkt tatsächlich zu dekolonisieren. Es geht darum, Machtsysteme zu untersuchen, die zur Auseinandersetzung mit der kolonialen Mentalität im Tee führen.

Eine der kolonialen Hinterlassenschaften des Teehandels ist die Kommerzialisierung von Tee, bei der der Wert des Teeblatts selbst in den Hintergrund gerückt ist und auf die Menschen entlang der Wertschöpfungskette vergessen wird.

“Durch die Wiederherstellung der Beziehung zwischen den Teeblättern in Ihrer Tasse und einem einzigen Ursprung können sich Ihre Geschmacksknospen wieder mit den Aromen des Terroirs verbinden. Es ist wahrscheinlich auch der einfachste erste Schritt, den Sie bei Ihren Bemühungen zur Dekolonisierung des Tees unternehmen können.”, so Charlene Wang de Chen. 
“Wenn Sie beginnen, eine geschmackliche Beziehung zur Teepflanze aufzubauen, können Sie beginnen, die Auswirkungen der Anbau-, Ernte-, Form-, Trocknungs- und Reifefähigkeiten des Produzenten zu schätzen. Dieses neu geschärfte Geschmacksbewusstsein für Tee trägt dazu bei, Annahmen darüber, was einen Tee wert und wertvoll macht, in Frage zu stellen.”

Schließlich besteht die ultimative Möglichkeit, Tee zu entkolonialisieren, darin, den Reichtum in der Teeindustrie weg von Marken, Händlern und Zwischenhändlern und zurück zur Quelle des Tees umzuverteilen.

Conflictfoods Schritte zur Dekolonisierung

Conflictfood handelt seit 2017 mit einer Tee-Kooperative im Shan-State in Myanmar.  Wir kennen die Kooperative von unseren Reisen in die Region persönlich. Wir bezahlen gerechte Preise, die den Menschen eine wirtschaftliche Perspektive ermöglicht. Gehandelt wird direkt und ohne Zwischenhändler. Die Gruppe von Bäuer*innen ist genossenschaftlich organisiert und nutzt einen Teil der Einnahmen für interne Weiterbildung in den Bereichen Buchhaltung, Handel und Qualitätsmanagement.

Der überwiegende Teil der Bäuer*innen gehört der ethnischen Minderheit der Ta’ang an, die für soziale Anerkennung und politische Teilhabe kämpfen. Der Handel mit Conflictfood ermöglicht den Bäuerinnen und Bauern ein faires und stabiles Einkommen. Die Identität der Ta’ang wird gestärkt – eine alte und fast verloren geglaubte Tradition des Tee-Anbaus bleibt erhalten.

Zwischen den Teepflanzen bauen die Frauen der Ta’ang zudem Ingwer an. Die Mischkultur aus Ingwer und Tee ist nicht nur eine Strategie zur Steigerung der Erträge. Diese gelungene Nachbarschaft sorgt zusätzlich für ein gesundes Wachstum beider Pflanzen und steigert die Qualität der Ernte. Krankheiten und Schädlinge haben es deutlich schwerer, sich zu verbreiten. So steigen Erträge und Umsatz – eine wahre Win-Win-Situation!

Auf Pestizide oder chemische Dünger wird vollkommen verzichtet. Der kontrolliert biologische Anbau der Tees und des Ingwers sorgt nicht nur für eine bekömmliche und gesunde Tasse in Europa, sondern auch für gesunde Arbeitsbedingungen in der Bäuer*innen und der Erntehelfer*innen.

Wir verstehen uns als Sprachrohr der Produzent*innen. Jedem Conflictfood-Tee liegt ein Journal bei, das über die Situation der Bäuer*innen informiert. Und darüber hinaus erfährst Du mehr über die Geschichte, Lebensfreude und Esskultur Myanmars. Auf jedem Tee-Päckchen findet sich ein QR-Code, der eine virtuelle Reise zum Ursprung des Tees ermöglicht. Regelmäßig tauschen wir uns mit der Tee-Kooperative aus über Ernte und Verarbeitung aber auch über dir politische Situation im Land und der Vision des Kollektivs. Bilder und Interviews veröffentlichen wir in unserem Newsletter und auf Instagram. 

Tee ist für uns keine Ware, die sich dem Markt unterwirft. Tee ist ein Kulturgut, das mit viel Wissen, Liebe zur Natur und oft schwerer körperlicher Arbeit entstanden ist. Aus Wertschätzung zum Produkt bieten wir es ungestreckt, nicht vermischt und ausschließlich lose,  also nicht im Teebeutel an. Nur das entspricht der Tradition des Ursprungs in Myanmar und China. Und nur so lässt sich der Tee auch mehrmals Aufgiessen. Ein ökonomischer und ökologischer Mehrwert von losem Qualitätstee!

Viel Freude beim Teegenuss!

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UNSERE TOP 3 TIPPS FÜR DAS MEHRFACHE AUFGIEßEN VON TEE

Warten und mehrfach Tee trinken

Wir von Conflictfood trinken am liebsten Tee aus ganzen Teeblättern. Die ganzen Blätter bringen einen besonderen Vorteil mit sich: Jede Portion kann mehrmals aufgegossen werden! Durch das mehrfache Ziehen lassen öffnen sich die Teeblätter und der Geschmack kann sich optimal entfalten – so wird der Aufguss intensiver und vielfältiger. Den besten Geschmack erlangen die Teeblätter somit erst durch die zweite oder dritte Infusion.

Wenn du daran gewöhnt bist Tee aus Teebeuteln zu trinken, mag dir diese mehrfache Verwendung etwas seltsam erscheinen. Bei Tee aus Teebeuteln ist es unwahrscheinlich, dass ein zweiter oder sogar dritter Aufguss eines gebrauchten Teebeutels viel Aroma ergibt. Dies liegt daran, dass der Tee, der in den Beuteln enthalten ist, eine exponiertere Oberfläche hat und dadurch seinen Geschmack schneller und auf einmal freisetzt. Kräutertee aus Beuteln, der nicht aus der Teepflanze Camellia sinensis stammt, besteht in der Regel aus kleineren Blütenblättern oder auch aus gehackten Zutaten wie Blätter oder Wurzeln. Diese Tees sind als ‘tisane’ (Kräutertee) bekannt und sind meist nicht koffeinhaltig, weshalb deren Inhaltsstoffe selten Geschmack für mehr als einen Aufguss abgeben.

Wenn du deine Teebrühfähigkeit verbessern möchtest und mehr Geschmack bei deinem Teetrinken freisetzen möchtest, lohnt es sich, auf ganze Teeblätter umzusteigen. Nur der Tee von Camellia sinensis, von welcher auch unser Grüntee und die Schwarztees stammen, übersteht mehrere Aufgüsse.

Eine interessante Ausnahme ist der Ivan Chai – unser Kräutertee aus den ukrainischen Karpaten. Die fermentierten Weidenröschenblätter lassen sich drei, vier – ja sogar fünf mal aufgiessen. Probiere es aus!

Unsere TOP 3 Tipps für das mehrfache Aufbrühen von Tee

1. Berücksichtige die vorgesehene Ziehdauer des Tees:

In einem Teebeutel befinden sich normalerweise etwa 1,5-2 Gramm pulverisierter Tee, der in ca 200 ml Wasser während einer Ziehdauer von 5-10 Minuten eingeweicht werden soll. Der Tee im Beutel setzt in kürzester Zeit sein volles Aroma frei und kann nicht noch einmal aufgegossen werden.

Wenn du echten Tee aus ganzen Teeblättern ebenfalls so lange ziehen lässt, geben auch diese bereits den grössten Teil ihres Geschmacks in die erste Tasse ab. Da wir aber die Blätter für mehrere Aufgüsse verwenden wollen, macht es mehr Sinn, die Blätter nur 2-4 Minuten ziehen zu lassen. Die kürzere Einweichzeit ermöglicht den Teeblättern bei jedem weiteren Aufguss ihren Geschmack langsam zu entfalten, wodurch auch die Bitterkeit im Sud verringert wird und der Koffeingehalt abnimmt.

2. Warte nicht zu lange zwischen den Aufgüssen:

Sobald du die Teeblätter einmal aufgegossen hast, passiert mit ihnen etwas ähnliches wie mit gekochtem Gemüse: Wenn sie der Luft ausgesetzt sind, verlieren sie allmählich an Aroma und Geschmack. Grüner Tee und Weißer Tee verlieren dadurch am schnellsten ihr Aroma. Deshalb ist es am besten, wenn du gebrauchte Teeblätter zwischen den Infusionen nicht zu lange stehen lässt und sie innerhalb von einem Tag aufbrauchst. Am besten halten sich die Teeblätter im Brühbehälter bei Raumtemperatur. Befindest du dich eher in einer feuchten Klimazone, dann ist es sinnvoller, die Blätter im Kühlschrank aufzubewahren um Schimmel zu vermeiden.

3. Beende dein Teetrinken mit einem ‘cold brew‘:

Wenn deine Teeblätter nach mehreren Infusionen immer noch frisch und aromatisch sind, dann empfehlen wir dir die Blätter in einem großen Glas Wasser oder in einem Krug einzuweichen und über Nacht im Kühlschrank aufzubewahren, um am nächsten Tag einen Eistee zuzubereiten. Die lange, kalte Infusion zieht auch noch den letzten Geschmack aus den Blättern raus, ohne dass dieser bitter wird. Durch diese Methode kannst du sicherstellen, dass du aus jedem Teeblatt das Beste rausgeholt hast. Falls du mal keine Zeit für eine lange Teesitzung hast, kannst du einfach die Menge von Wasser, die Menge an Teeblättern und die Ziehzeit variieren, um das Aroma auf einmal zu extrahieren. Diese Methode eignet sich am besten für qualitativ hochwertige Tees, da Blätter von niedriger Qualität bei dieser Methode bitter werden. Auf unseren Teepäckchen findest du jeweils auch Tipps für die perfekte Zubereitung unserer verschiedenen Teesorten.


Unabhängig davon wie viele Tassen Tee du täglich zu dir nimmst, die Flexibilität der Zubereitungsart von losen Blättern lässt dich den perfekten Aufguss machen – viel Spaß beim Experimentieren und Genießen!

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Begleite uns bei der Ernte in den ukrainischen Karpaten

Willkommen in den Karpaten!

Die ukrainischen Karpaten sind von den eigentlichen Kriegsschauplätzen im Osten des Landes mehr als 1000 Kilometer entfernt. Der Krieg ist dennoch in den westlichen Regionen zu spüren. Frauen prägen das Stadtbild, junge Männer sieht man kaum – und wenn, dann in Uniform. Fliegeralarm und Handy-Warnsysteme sind allgegenwärtig. Das einstige Skigebiet, mit seiner beeindruckenden Landschaft,  wird von Touristen nicht mehr aufgesucht. Als wir die Bio-Manufaktur in Transkarpatien besuchen, ist diese, wie viele andere Betriebe, in Frauenhand. Yevheniy, der Gründer, ist in Mariupol stationiert. Maria, Ludmilla und Marichka “schmeißen” den Laden derzeit alleine.

In der Bio-Manufaktur wird alles mit viel Können und großer Leidenschaft fermentiert und getrocknet, was Wald und Wiesen hergeben: Beeren, Blätter, Pilze und Kräuter. Am liebsten bereiten die Drei den sogenannten Ivan Chai zu, einen traditionsreichen Tee aus den fermentierten Blättern des schmalblättrigen Weidenröschens. Ivan Chai erinnert an einen aromatischen Schwarztee, er duftet nach warmem Honig und wirkt beruhigend.

Blätter sammeln

Eigentlich sind wir zwei Wochen zu spät dran”, übersetzt Ludmillas Handy aus dem Ukrainischen ins Deutsche. Die ideale Erntezeit des Weidenröschens ist von Juni bis August. Glücklicherweise sind die Lager schon bis unters Dach gefüllt, die heutige Bergwanderung ist mehr ein Schaulaufen für den Besuch aus Berlin. Gerne haben wir die Einladung angenommen, durch das atemberaubend schöne Naturschutzgebiet der Karpaten zu wandern. Bei jedem für uns unscheinbaren grünen Busch bleiben Ludmilla und ihre Nichte Bogdana stehen: Haselnussblätter, Linde, Vogelbeere, Himbeerblätter, Brombeeren,… Ludmilla kennt die medizinische Wirkung jeder Pflanze am Wegesrand. “Willkommen in meiner Apotheke!

Nach zwei Stunden Wanderung werden wir fündig! Unübersehbar leuchten uns die rosafarbenen Blüten des Weidenröschens entgegen. Die Pionierpflanze sucht sich karge Flächen im Wald und ist die erste, die nach Rodungen, Waldbränden oder selbst nach Bombeneinschlägen erblüht. Als “Trümmerrose” ist sie deshalb im deutschen Volksmund bekannt.

…viel Vitamin C, Entschlackung, Detox, gut für Nieren, Blase, Prostata,..” übersetzt das Handy, während wir vier die Blätter abzupfen. 

Blätter rollen

Zurück in der Manufaktur lernen wir mehr über die Weiterverarbeitung. Die frische Ernte des Weidenröschens häuft sich gut einen Meter hoch in der Mitte des Raumes. Maria nimmt sich beherzt zwei Hände voll Blätter und schüttet sie in den Trichter einer Rollmaschine. In kreisförmigen Bewegungen formt diese aus den Blättern kleine Kügelchen. Chinesische Schriftzeichen auf der archaischen Maschine verraten uns ihre Herkunft. Bevor sich das Team zwei dieser schweren Maschinen von einer Teefabrik aus China hat liefern lassen, wurden die einzelnen Blätter von Hand gerollt. Ziel dieses Vorgangs ist es, die Fasern der Blätter aufzubrechen und sie oxidieren zu lassen. In der Rollmaschine verfärbt sich das frische Grün der Blätter allmählich zu einem Braungrün. Oxidation ist ähnlich wie der Biss in einen Apfel: die Zellen der Frucht brechen auf und die Stelle beginnt sich durch die Verbindung mit dem Sauerstoff braun zu färben.

Blätter fermentieren

Die Weidenröschenblätter werden nach unserer eigenen Rezeptur fermentiert”, erklärt Ludmilla. Dieser aufwändige Schritt ist für Ivan Chai eigentlich nicht notwendig, sorgt aber für die hohe Qualität und den wesentlich komplexeren Geschmack. Durch die Fermentation entstehen probiotische Bakterien und Enzyme, die unsere Darmflora stärken und so Gesundheit und Wohlbefinden beeinflussen können.

Die gerollten und oxidierten Blätter werden für den Fermentationsprozess in Eimer gefüllt und luftdicht verpackt. Je nach Saison und Beschaffenheit der Blätter dauert dieser Prozess zwei bis fünf Wochen. 

Blätter trocknen

Für den Trocknungsprozess begleiten wir Maria in den Trockenraum. Drei silber glänzende Trocknungsöfen stehen hier aneinander gereiht. In der Mitte des Raumes steht ein großer Tisch, aus Eimern werden fermentierte Blätter ausgeleert und am Tisch ausgebreitet. Die schwüle Hitze trifft uns wie eine Ohrfeige und trübt sofort die Linse unserer Fotokamera. Maria scheint die Hitze nichts auszumachen. Routiniert fasst sie in einen Eimer fermentierter Blätter und breitet diese gleichmäßig auf einem Ofengitter aus. Im Stundentakt öffnet sie die Tür, nimmt ein Dutzend der Gitter heraus und schiebt neue in den Ofen. Ein Duft von Honig und Heu erfüllt den Raum.
Chay ye povnyy!” “Der Tee ist fertig!”, ruft Maria erfreut durch den Raum.

Zumindest fast fertig. Die nun dunkelbraunen Blätter werden ein letztes Mal ausgebreitet und den prüfenden Blicken der drei Damen unterzogen. Sofort wird herausgepickt, was zu hell oder zu schwarz erscheint. Anschließend wird der Ivan Chai für uns verpackt und für den Transport im LKW vorbereitet. 10 Kilo pro Sack, 30 Säcke. Zwei Wochen Ernte in den Wäldern der Nachbarschaft, gut 5 Wochen Verarbeitung, 3 Tage Autofahrt. 

Do Nimechchyny!”, sagt Ludmilla sichtlich stolz. “Tak! Nach Deutschland!” Auch wir sind stolz, die ersten zu sein, die diese seltene Spezialität aus den ukrainischen Karpaten mitgebracht haben. Aus Wildsammlung und in Bio-Qualität.

Durch direkten und fairen Handel wirtschaftliche Strukturen erhalten

Durch das Weiterführen der Handelsbeziehungen kann das Team der Biomanufaktur sowie die gesamte Dorfgemeinschaft weiter geschäftsfähig bleiben und ist trotz der Folgen des Krieges finanziell stabilisiert. 

In der unberührten Natur der ukrainischen Karpaten gibt es noch viele Tees und Heilkräuter zu entdecken. Doch für heute haben wir genug gelernt und erfahren. Für den nächsten Tag laden uns die Frauen ein, sie in die über 200 Jahre alte Holzkirche zu begleiten. Wir nehmen gerne an und verabschieden uns. “Do pobachennya!“, auf Wiedersehen!

Wenn es die politische Lage zulässt, werden wir die Frauen der Bio-Manufaktur auch dieses Jahr wieder sehen und mit ihnen fairen und direkten Handel betreiben. Es bleibt spannend!

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Myanmar zwei Jahre nach dem Militärputsch – Ein Lagebericht

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Abbildung:  Proteste in Mayanmar, Quelle UN Human rights 

Mehr als eine Million Flüchtlinge, zerstörte Infrastruktur und Todesurteile gegen Oppositionelle. Laut der UN zeigt sich die Militärführung des Landes zu keinem Dialog bereit. Zwei Jahre nach dem Militärputsch spitzt sich die humanitäre Lage in Myanmar weiter zu. Seit dem Umsturz am 1. Februar 2021 versinkt das Land in Chaos und Gewalt.

So geht die Militärjunta zunehmend brutal gegen die Proteste vor. Die Bevölkerung ist laut dem UN-Menschenrechtsbüro militärischen Angriffen, außergerichtlichen Hinrichtungen und der Zerstörung ihrer Dörfer ausgesetzt. In den vergangenen zwei Jahren sind fast 3000 Menschen von den Militärs getötet und mehr als 16 000 festgenommen worden.
Die UN beklagt insbesondere die Folgen bewaffneter Kämpfe für die Zivilbevölkerung sowie Zugangsbeschränkungen und Drohungen gegen Beschäftigte von Hilfsorganisationen. Zudem sei die zivile Infrastruktur zerstört worden, darunter Zehntausende Häuser, Klöster, Kirchen und Schulen.

Mittlerweile gibt es mehr als 1,4 Millionen Binnengeflüchtete und circa 50.000 Menschen mussten in die Nachbarländer fliehen. Tausende Einzelschicksale – und eines davon geht uns besonders nahe:

Unsere Kaffee-Produzentin auf der Flucht

Frau Bu Saw, Sozialunternehmerin und Geschäftsführerin der Jadae Akha Group – Conflictfoods langjährige Partnerin und Lieferantin des Jadae Kaffee – musste vor der Gewalt des Militärregimes aus Myanmar fliehen und konnte in einem Nachbarland Schutz finden.

In einem Interview erzählt sie uns, warum sie geflohen ist und gibt uns ihre Sicht auf die aktuelle Situation in Myanmar.

31.01.2023

Happy Chinenese New Year, Busaw, wir geht es dir? 

Happy Chinese New Year! Danke, mir geht es den Umständen entsprechend gut. Mein Partner und ich haben einen sicheren Ort in einem benachbarten Land gefunden. Ich lenke nun von der Ferne aus die Schritte der Firma.

Wie geht es deinem Team auf der Kaffeefarm?

Das Team kommt irgendwie über die Runden. Derzeit können wir einen Teil der Ernte an lokale Röstereien verkaufen – weit unter dem Marktwert. Aber andere Optionen sehe ich derzeit keine. Für den Export nach Europa ist der bürokratische Aufwand seit letztem Jahr unüberschaubar geworden. Mit unserem Team diskutieren wir, ob wir eventuell eine Produktionspause einlegen. 

Warum ist die Kaffeeproduktion derzeit so schwierig?

Die Zukunft des Kaffee Sektors ist total ungewiss und hängt von der politischen Lage des Landes ab.
Wir können derzeit überhaupt nicht voraus planen. Die Ernte kann nur bei guter Sicherheitslage erfolgen. Die frische Ernte muss in der nächstgrößeren Stadt rasch weiterverarbeitet werden, dort ist die Lage aber ganz besonders unsicher. Auch in den entlegenen Dörfern ist das Militär präsent. Ganz ehrlich – für unser Team ist es eine enorme Herausforderung, seit der Pandemie und seit dem Umsturz ein Geschäft zu führen. 

Ist die Lage im ganzen Land so angespannt?

Ja, allen geht es so! Im ganzen Land ist die Arbeitslosigkeit extrem hoch, viele Firmen und Fabriken sind bereits geschlossen. Die Inflation sorgt dafür, dass viele sich Lebensmittel nicht mehr leisten können. Es fällt uns schwer, in dieser Situation eine Perspektive für die Zukunft zu erkennen. Immer mehr Menschen suchen die Möglichkeit, aus dem Land zu kommen und eine bessere Zukunft zu finden.

Danke, BuSaw, für das Gespräch!

Danke für eure unermüdliche Unterstützung!

Den Dank von BuSaw geben wir gerne an unser Kund*innen weiter!

Wie geht es weiter?

Wir wissen nicht, wie lange wir der Jadae Kaffee in unserem Sortiment weiter führen können. Bu Saws Geschichte zeigt uns, das Konsum sein Grenzen hat und das kann viele Gründe haben. Nicht alles ist immer und zu jederzeit verfügbar. Wir müssen inne halten und uns stets die Frage stellen, welche Auswirkungen hat meine Kaufentscheidung auf mich, meine Mitmenschen und die Umwelt!? Der ungezügelte Wachstum stösst an seine Grenzen. Um so mehr sollten wir uns an ethischen Kriterien beim Einkauf orientieren und schauen, woher kommen meine Produkte und wie geht es den Menschen vor Ort.

Wir bleiben im Austausch mit Bu Saw und hoffen auf eine positive Wende in ihrem Heimatland.

Jadae Kaffee 250g

 12,00

Leider Ausverkauft

  250g  ganze Arabica-Bohnen
•  Single Origin
•  
Aromaprofil: Karamell und Haselnuss
•  Für Filter- und Espressomaschine

 

Nicht vorrätig

Weitere Produkte aus Myanmar

Ivan Chai – ein wunderbarer Tee aus einer wunderbaren Pflanze

Wir sind von unserer Reise durch die Ukraine zurückgekehrt und haben eine ganz besondere Köstlichkeit mitgebracht – den vollmundigen Kräutertee Ivan Chai. Die Grundlage für diesen Tee bildet nicht etwa die Teepflanze Cameilla Sinensis sondern ein rosa blühendes botanisches Wunder – das Weidenröschen. 

Darf ich vorstellen: Ivan Chai! 

Wir von Conflictfood handeln seit dem Herbst 2022 mit Bio-bäuer*innen in den ukrainischen Karpaten. Fair und direkt. Das stärkt die lokale Wirtschaft und ihre Identität – in Krisenzeiten ist das ein hohes Gut. 

Wir besuchten das kleine Dorf Izky, in Transkarpatien, dort leben die Menschen im Einklang mit der Natur. Das Wissen um die Heilkraft von Pflanzen wird den nachkommenden Generationen weitergegeben – auch das Wissen über das Epilobium angustifolium – dem Weidenröschen. 

Das schmalblättrige Weidenröschen ist eine Heilpflanze, deren ursprüngliche Heimat in Nordamerika liegt. Es dürfte sich über die frühere Landbrücke zwischen Alaska und Sibirien weiter auf der nördlichen Halbkugel verbreitet haben.

Lasst uns Weidenröschen pflücken…

Im Sommer werden ihre Blätter von der Dorfgemeinschaft gepflückt, in der Bio-Manufaktur Molfar fermentiert und danach getrocknet. So wird aus dem Weidenröschen unser Ivan Chai. Seine aromatische und mild-herbe Note erinnert an Schwarztee, sein Duft an warmen Honig. Ivan Chai ist frei von Koffein, wirkt beruhigend und sorgt für Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Das macht ihn zum idealen Getränk für entspannte Abende. 


Die Pflanzen sind enorm anpassungsfähig und siedeln sich auf karge Flächen, frisch gerodeten Wäldern, aber auch auf Schutt, Trümmerfeldern und sogar in Bombenkratern als eine der ersten Pflanzen an. Im Zweiten Weltkrieg hauchte das Weidenröschen den ausgebombten deutschen Städten als erste wieder Leben ein. Ihre Wurzeln graben sich tief in den Boden, bringen Nährstoffe ein und schützen ihn vor Erosion. 

Lasst uns auch den Namen zerpflücken…

Der Gattungsname Epilobium setzt sich aus drei griechischen Wörtern zusammen: ‚epi‘ (= auf), ‚lobos‘ (= Schote) und ‚ion‘ (= Veilchen). Daraus wird „Veilchen auf der Schote“; tatsächlich ähneln die auf dem schotenförmigen Fruchtknoten sitzenden Blüten dem Veilchen. Aangustifolium verweist auf die Form der Blätter (lat. ‚angustus‘ = schmal, ‚folium‘ = Blatt).

Der deutsche Namen „Weidenröschen“ macht deutlich, dass die Blätter denen der Weide (Salix) ähneln; die Blüten haben zwar keine Ähnlichkeit mit der Rose, aber bei rotblühenden Blumen kommt die Farbe im deutschen Name häufig als „Rose“ oder „Röschen“ zum Ausdruck.

Das Schmalblättrige Weidenröschen kann bis zu 2 m hoch werden, der Stängel ist allenfalls im oberen Teil verzweigt. Die purpurroten Blüten mit ihren vier 15 mm langen Blütenblättern stehen in verlängerten Trauben oberhalb der Blattregion und blühen von unten nach oben auf. Die Frucht ist eine bis 3 cm lange Kapselfrucht. Blütezeit des Weidenröschens ist Juli bis spät in den September, wenn die meisten Pflanzen schon längst Samen und Früchte gebildet haben. Im Spätsommer ist das Weidenröschen der ideale Energielieferant im Spätsommer für Insekten. Bienen und Schmetterlinge lieben den intensiven Nektar der rosafarbenen Blüten. 

So schmeckt die Ukraine!

Unser handverlesener Kräutertee stammt aus biologisch zertifizierter Wildsammlung aus der Region der ukrainischen Karpaten

Seine aromatische und mild-herbe Note erinnert an Schwarztee, sein Duft an warmen Honig. Ivan Chai ist frei von Koffein, wirkt beruhigend und sorgt für Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Das macht ihn zum idealen Getränk für entspannte Abende. 

Probiere den Ivan Chai gleich mal aus!

REISE ZUM URSPRUNG DES TEES – TEIL 2

Im vorherigen Beitrag konntest du das Team von Conflictfood auf wackeligen Schienen durch den Dschungel begleiten.  Komm mit auf die Reise zum Ursprung des Tees!

Herzlich Willkommen ins Hsipaw!

Die Sonne steht mittlerweile hoch am Himmel und wir erreichen Hsipaw. Am Bahnsteig balancieren dutzende Frauen ausladende Körbe auf den Köpfen und reichen köstliche Mittagsgerichte durch die Fenster. Shan-Tofu, Reisnudeln, Maiskolben, gebratener Reis, Mangoscheiben, frische Ananas, für jeden ist etwas dabei. Spätestens hier steigen all die jungen Rucksacktouristen aus, denn Hsipaw gilt als Paradies für Wanderer und Abenteurer.

Mit 80 Jahren auf der Flucht

Am Bahnhof treffen wir Yar Mar Myat Aye. In sich versunken sitzt sie da, umgeben von einem Berg Taschen und Tüten, Früchten, Stoffen und allerlei Hausrat.

Ihr entlegenes Dorf bietet ihr und ihrer Familie keine Sicherheit mehr, mit ihren 80 Jahren ist Yar Mar Myat Aye auf der Flucht. Mit leiser Stimme erzählt sie von Militärwillkür, von Schüssen, jede Nacht. Auch sie ist eine Ta’ang. Seit vielen Generationen baut Yar Mar Myat Ayes Familie Tee an, sie kennt gar nichts anderes als die Erntearbeit an den Büschen und das Trocknen auf den Matten aus Palmblättern. Stolz zeigt sie uns einen prallen Sack voll Tee aus ihrer letzten Ernte, den sie zwischen ihren Sachen hervorholt.

Die Rufe aus der Lokomotive fordern die Fahrgäste, einzusteigen. Der Zug rollt weiter durch hügelige Landschaften, die sich nach und nach in spektakuläres Abendrot tauchen.

Kurz vor Mitternacht, nach 20 Stunden Fahrt und 188 Kilometer Strecke, erreicht der Zug seinen Endbahnhof Lashio. In der kleinen Handelsstadt spürt man die Nähe zur chinesischen Grenze. Bauern aus der Umgebung, Geschäftsleute aus den Nachbarländern und Schmuggler hoffen hier im Goldenen Dreieck auf das große Geld oder sind so wie wir schlicht auf der Durchreise. Müde von der wackeligen Zugfahrt lassen wir uns im Hotel erschöpft in die Betten fallen.

Von katholischen Kirchen und buddhistischen Klöstern

Früh morgens werden wir unsanft aus dem Schlaf gerissen, es läuten in Lashio lautstark die Kirchenglocken und rufen die christliche Gemeinde zum Sonntagsgebet. Das kleine Städtchen ist sogar Bischofsitz. Seit portugiesische Missionare im 16. Jahrhundert auch ihr Wort Gottes in Myanmar verkündeten, ist heute ungefähr ein Prozent der Bevölkerung römisch-katholisch. Wir besuchen die schmucke Kirche, sie ist bis auf den letzten Platz besetzt und voller Inbrunst singt jeder der Besucher die Kirchenlieder mit. Das Gesprächsthema nach der Messe ist die neue Gruppe an Geflüchteten Bauern, die tags zuvor in die Stadt kamen und nun im benachbarten buddhistischen Kloster beherbergt sind.

Wir fahren zu dem Kloster, um mit den „Neuankömmlingen“ zu sprechen. Es sind Teebauern aus einem entlegenen Tal im Norden, ein Dutzend Familien, über 70 Menschen In ihrem Dorf kam es vor drei Tagen zu gewalttätigen Ausschreitungen und sie mussten bei Nacht und Nebel flüchten. Die Trauer um ein Familienmitglied, dass durch die Regierungsarmee getötet wurde, ist den Angehörigen noch ins Gesicht geschrieben. Im Kloster finden sie nun alle einen Schlafplatz und eine warme Mahlzeit. Noch funktioniert das soziale Netz im Shan-Staat, einzelne Gruppen von Geflüchteten werden aufgenommen und versorgt. Oft werden sie nach ihrer Religionszugehörigkeit aufgeteilt, manchmal aber kunterbunt verstreut.

Die Reise zum Ursprung des Tees geht weiter! Begleite uns nach Kutkai, dem Herzen des Teeanbaus in den stark umkämpften Bergen des Nord-Shan. Mehr im dritten und letzten Teil unserer Reise zum Ursprung des Tees!

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REISE ZUM URSPRUNG DES TEES – TEIL 1

Auf eine Tasse Lah Phet Yay

Ob zwischen den Häuserschluchten im quirligen Yangon oder im Schatten eines tausendjährigen Tempels im malerischen Bagan – überall in Myanmar wird von morgens bis abends das Nationalgetränk getrunken – Lah Phet Yay, der Myanmar-Tee.

Wir sitzen in einer Teestube im lauten und lebhaften Mandalay und treffen Edward. Wortlos hebt er drei Finger in die Höhe und vom aufmerksamen Personal bekommen wir sogleich drei Tassen des typischen Myanmar-Tees serviert: Tiefschwarz, viel Zucker und reichlich Kondensmilch. „Das haben wir den Briten zu verdanken!“, schmunzelt der 34 Jährige und schlürft an seiner Tasse.
Sein eigentlicher Name lautet Thein Htwe, wie viele Menschen in Myanmar lässt auch er sich bei seinem westlichen Namen nennen um uns die Aussprache zu erleichtern. Edward leitet die Palaung Tea Growers & Sellers Association. Wenn sich in Myanmar jemand mit Tee auskennt, dann er. Sein Familienunternehmen handelt nicht nur mit Tee sondern schult auch Teebauern in den entlegenen Anbaugebieten in ökologischem Landbau und verbessert mit ihnen die Teeverarbeitung.

Edward gehört zur Volksgruppe der Ta’ang, eine der ältesten ethnischen Minderheiten des Vielvölkerstaates Myanmar. Über 140 unterschiedliche Volksgruppen zählt dieses Land, viele von ihnen sprechen ihre eigene Sprache, leben ihre eigene Kultur und praktizieren ihren eigenen Glauben – So auch die Ta’ang und somit Edward. Viele aus dem Volk der Ta’ang sind tief spirituell und leben einen Buddhismus mit animistischer und schamanischer Färbung.

Es waren Edwards Vorfahren die bereits vor Jahrtausenden in der Region des heutigen Shan-Staates und des chinesischen Yunnan die ersten Teepflanzen, Camellia Sinensis , ernteten und als Heilpflanzen nutzten. Von hier aus entwickelte sich die Teepflanze Richtung China, wo man daraus Grüntee herstellte. Erst die englischen Kolonialherren pflanzten Tee in großem Stil und in Form von Plantagen an und verwendeten die Unterart Thea Assamica, wie sie im nordindischen Assam bzw. Darjeeling verbreitet ist. Die britische Vorliebe für „Tea with Milk and Sugar“ gibt also auch heute noch den burmesischen Geschmack an.

Eine bewegte Teetradition

Bei der zweiten Tasse des süßen Tees erzählt uns Edward von seinem großen Traum, die noch unentdeckten Teeschätze seines Landes nicht nur in den Teestuben Myanmars trinken zu können sondern auch im fernen Ausland. Am internationalen Markt gibt es ein riesiges Potenzial für die Tees aus dem Land der goldenen Pagoden. Die absolute Naturbelassenheit und der ursprüngliche Geschmack würden dem europäischen Gaumen ganz besonders munden, dennoch bleibt der Tee aus Myanmar in Europa eine seltene Rarität.

Edward weiß woran das liegt. Erst vor wenigen Jahren und eher zaghaft öffnet sich sein Heimatland nach außen. In Zeiten der Militärdiktatur wurde der Anbau von Reis und Opium gefördert, die lange Teetradition galt als nicht lukrativ. Doch das gehört der Vergangenheit an und es findet eine Rückbesinnung statt. Über 80 Prozent des Myanmar-Tees wird in den fruchtbaren Höhenlagen des Shan-Staates kultiviert, doch ausgerechnet diese Region ist seit vielen Jahren schwer umkämpft. Ein Kampf, der die vielen Bauern in der Region an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz bringt.

Der Beginn einer Reise

Um die komplexe Situation zu verstehen, muss man selber an den Ursprung des Tees reisen, meint Edward, und überrascht uns mit drei Bahntickets von Mandalay nach Lashio. Abfahrt morgen, 4 Uhr früh!

Nur einmal am Tag fährt der Zug von Mandalay in den nördlichen Shan-Staat und nur sehr langsam kann die einspurige Strecke befahren werden. Die Wagons schaukeln und schwanken besorgniserregend und an den Gesichtern der Mitreisenden erkennt man, wer hier zum ersten Mal mitfährt. „Letztes mal, als der Zug entgleist ist,..“ setzt Edward zu erzählen an, aber wir winken ab. Um vier Uhr früh möchte man solche Geschichten nicht hören.

Wir lassen den Staub und den Trubel Mandalays hinter uns und fahren dem Sonnenaufgang entgegen. Die alte Diesellokomotive zieht die Waggons durch die schmale und vollkommen zugewachsene Schneise, Blätter und Äste peitschen durch die offenen Fenster auf die Schultern der Fahrgäste.„Upper Class“ steht in abgewetzten Buchstaben an der Wand im inneren des Waggons. Für genau jene ließ das British Empire diese Strecke errichten. Schon die britischen Offiziere wussten die frische Landluft im bergigen Shan zu schätzen. Außerdem wollte das Empire expandieren, um die Kolonie effektiver ausbeuten zu können, bedarf es einer brauchbaren Infrastruktur.

Nach 130 km Fahrstrecke trifft der Zug sein schwierigstes und zugleich imposantestes Hindernis – den Goteik Viadukt. Als die Briten ihn im Jahr 1900 erbauten galt er als die größte Eisenbahnbrücke der Welt. Jeder der Fahrgäste scheint für einige Minuten die Luft anzuhalten während der Zug über die filigrane, 700 Meter lange und 250 Meter hohe Stahlkonstruktion rattert. Wer schwindelfrei ist uns sich traut nach unten zu blicken, wird mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

Die Reise zum Ursprung des Tees geht weiter! Begleite uns ins Goldene Dreieck, zum katholischen Bischofssitz in Lashio und werde Zeuge einer tragischen Geschichte in einem Kloster. Mehr im nächsten Blogpost!

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Masala Chai – der würzige Seelentröster

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© Mrs. T

Tee ist nicht gleich Tee. Das wunderbare Getränk gibt es in so vielen verschiedenen Variationen, da wird man das Teetrinken niemals leid. Heute begeben wir uns auf die Reise nach Indien und zeigen dir, wie dort seit Jahrhunderten Tee getrunken wird. Der indische Gewürztee Masala Chai belebt nicht nur deine Sinne, sondern hat dank der vielen Gewürze für deinen ganzen Körper eine wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung. Ein einheitliches Rezept gibt es nicht, nahezu jede Familie in Indien hat ihre eigene Variante, die seit Generationen weitergegeben wird, auch wenn die Grundzutaten immer gleichbleiben: Schwarzer Tee und zahlreiche Gewürze wie Kardamom, Nelken und Ingwer. Wichtig für den perfekten Masala Chai ist ein kräftiger Schwarztee, wie unser Golden Shan. Auch super für den Chai geeignet ist unser Ingwer, da er eine besondere Schärfe hat und sich leicht dosieren lässt. Unsere liebste Teefreundin Mrs. T hat uns ihr traditionsreiches Geheimrezept verraten. Probiere es doch gleich mal aus und tu deinem Körper etwas Gutes!

Zutaten

500 g Wasser
5 g loser, kräftiger Schwarztee, z.B. Conflictfood Golden Shan
1-2 g Kardamomsaat, zerstoßen
2 g getrockneter Ingwer, z.B. Conflictfood Ingwer
4 Nelken
6 Pfefferkörner, schwarz
1 Lorbeerblatt
200 g Milch
Ahornsirup oder Zucker nach Geschmack

optional:
1 Stange Zimt
Milchschaum

Anleitung

Wasser im Topf aufkochen, Tee und Gewürze (optional auch Zimtstange) zugeben und bei kleiner Flamme 5 Minuten köcheln lassen. Wer richtigen Zucker verwendet, sollte diesen jetzt dazugeben. Nun die Milch und den Ahornsirup zugeben. Abschmecken, ob es süß genug ist und anschließend noch einmal aufkochen. Durch ein Sieb in die Becher füllen und nach Wunsch noch mit etwas Milchschaum toppen. Dann langsam und genüsslich schlürfen.

Wusstest du, dass du mit unserem Friedenspäckchen Ingwer eine virtuelle Reise nach Myanmar machen kannst? Erfahre mehr dazu hier

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BURMESISCHER MILCHTEE

Ein Verwandter des indischen Chai

Ob zwischen den Häuserschluchten im quirligen Yangon oder im Schatten eines tausendjährigen Tempels im malerischen Bagan – überall in Myanmar wird von morgens bis abends das Nationalgetränk getrunken – Lah Phet Yay, der burmesische Milchtee.

Burmesischer Milchtee ist ein Verwandter des indischen Chai. Er besteht aus sehr starkem, schwarzen Tee und gezuckerter Kondensmilch. Und zählt zu den beliebtesten Getränken in Myanmar. Mit diesem Rezept, kannst du den Geschmack zu dir nach Hause bringen!

Zutaten für 2 Tassen

  • 2 TL Conflictfood Schwarztee (wir empfehlen Red Amber)
  • 2 EL gezuckerte vietnamesische Kondensmilch
  • 2 EL Kaffeesahne

Zubereitungszeit: 20 Minuten

Anleitung

Bringe 2 Tassen Wasser in einem Topf zum Kochen. Gib anschließend 2 TL Conflictfood Schwarztee hinzu und lasse alles 15 Minuten bei niedriger Hitze köcheln. Gieße anschließend den Tee mit einem Sieb ab.
Nimm dann den Topf vom Herd und füge 2 EL gezuckerte Kondensmilch sowie 2 EL Kaffeesahne hinzu und rühre gut um.

Am besten gießt du jetzt noch in einen zweiten Topf aus etwa 50cm Höhe, sodass der Tee schäumt und Luft bekommt.

Zum Schluss kannst du den Tee noch abschmecken.

Das Conflictfood-Team wünscht dir Guten Appetit!

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Der lange Weg des Tees

Ist dir auch schon aufgefallen, das gewisse Produkte eine längere Wartezeit haben? Durch die Pandemie haben sich die Lieferzeiten für Rohstoffe deutlich verlängert, Staus im Ablauf führen zu Lieferengpässen und die Preise für Logistik steigen stetig an. Das ist für uns alle eine neue Erfahrung. Waren wir es doch gewohnt, alles, überall, jederzeit zur Verfügung zu haben.  

Die Reise des Red Amber

Wir von Conflictfood stehen vor einer doppelten  Herausforderung: Nicht nur der Welthandel im Allgemeinen ist aus den Fugen geraten, der Handel mit Bäuer*innen in Konfliktregionen ist er ohnehin schon sehr fordernd. 
Wir möchten dir die Möglichkeit geben, unsere gesamte Lieferkette nachzuverfolgen und die Wertschöpfung hinter den Produkten zu verstehen – am Beispiel unseres Lieblingstees Red Amber

Teepflanzen wachsen bekanntlich nicht in Europa sondern in Indien, China, Kenia oder in Myanmar. Jede Tasse Tee, die wir in Europa trinken, hat also einen langen Weg hinter sich. Einen Weg, den wir dir komplett transparent zeigen möchten. Also begleite uns auf eine spannende Reise nach Myanmar und wieder zurück.

Kutkai,

Shan-State, Myanmar

Wir nehmen dich mit nach Myanmar, in das kleine Dorf Kutkai. Es liegt im Norden des Shan-Staates, im Hochland von Myanmar. Die Region ist stark umkämpft und für Reisende eigentlich nicht zugänglich. Dort bestaunen wir die saat-grüne und bergige Landschaft. Zwischen den Macadamiabäumen, Ingwerpflanzen und Teak-Riesen finden wir überall die wild wachsende Teepflanze ‚Camellia Sinensis‘. Ihre Blätter und Knospen verarbeitet die  ethnische Minderheit der Ta’ang zu wundervollen Tees. Erst durch die traditionsreiche und handwerklich sehr aufwendige Weiterverarbeitung entstehen die aromareichen Teesorten. 

Wir beobachten, wie die zarten Teeblätter mit großer Sorgfalt gepflückt werden. Unter ihnen auch Ei De Nwe, eine Teepflückerin vom Volk der Ta’ang. Sie entscheidet, welches Teeblatt bereit ist, gepflückt zu werden und erzählt uns, dass die Frühlingsernte, die beste Ernte ist. Die ersten, frischen Triebe der Pflanze sprießen im April und müssen zügig eingebracht und verarbeitet werden.

Es ist sehr beeindruckend, die Ernte der Teeblätter zu sehen, doch unsere Reise hat gerade erst begonnen. Wir müssen weiter, schließlich haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Also begleiten wir die frischen Teeblätter auf dem Weg zu der zweiten Station unserer Reise.

Lashio, Shan-State, Myanmar

Über holprige Serpentinen führt uns der LKW ins Tal. Hier in Lashio werden die frischen Teeblätter weiterverarbeitet. Der komplette Fertigungsprozess findet hier in der Region statt. Lange Tradition und Handwerkskunst haben die Herstellung perfektioniert. Wir haben die Chance zu sehen, wie der Tee, so wie wir ihn kennen, entsteht. 

Die frisch geernteten Blätter werden gerieben. Die Zellen der Pflanze brechen auf, die Fermentation kann einsetzen  und die Blätter färben sich kupferrot. Zwischendurch wird immer wieder vor- um- und aussortiert, geschüttelt, gesiebt und umgeschichtet und dann, nach der Trocknung ist der köstliche Red Amber verkaufsfertig.

Yangon,

Myanmar

Säckeweise wird der Red Amber nun auf einen LKW geladen. Nächster Halt: Yangon. Die quirlige Metropole ist knapp 1.000 Kilometer entfernt, zwei Tage dauert die Fahrt quer durch Myanmar.

Der Red Amber wandert jetzt ins Lager. In der Zwischenzeit hat Salem in Berlin viel Papierkram zu erledigen: Ausfuhr regeln, Zollbestimmungen klären, Bio-Siegel bestätigen, Rechnungen bezahlen, Pflanzengesundheits-Zertifikat besorgen, die Fracht in der internationalen Datenbank TRACES hinterlegen,  Kontrollbescheinigungen für die Einfuhr eintüten, Frachtbrief anfragen, die Kontrollbescheinigung mit den lokalen Behörden abstimmen, Schiffs-Container buchen. All das sind die Aufgaben, die Conflictfood als “Erstinverkehrbringer” für Bio-Lebensmittel hinter den Kulissen zu tun hat. 

Geschafft – ein Schiff ist gefunden und der Transport ist gebucht! Wir sehen dabei zu, wie unser Red Amber für die Überfahrt in einem TEU – 20 Fuß Container, “Twenty-foot Equivalent Unit” – verstaut wird. Die Container sind alle normiert, damit sie leichter zu verladen und stapeln sind. Auf dem derzeit größten Frachter ‚Ever Ace‘, von dem Unternehmen Evergreen passen bis zu 23.992 TEU, die alle eng gestapelt auf dem Schiff Platz finden. Würden wir die Container  hintereinander stellen, würde die Container-Schlange von Berlin bis Magdeburg reichen. 

In Yangon boarden wir zusammen mit dem Tee das Containerfrachtschiff Kota Halus. Dies ist eher untypisch, denn auf den meisten Frachter fahren nur wenige Menschen mit. Maximal 12 Personen dürfen sich für eine Überfahrt auf so einem Schiff aufhalten, teilweise ist es sogar nur eine Person. Ganz schön gruselig, die Vorstellung auf so einem Giganten für mehrere Tage und Wochen allein unterwegs zu sein. Kota Halus ist ein Feederschiff, das als Zulieferer und Verteiler für große Seeschiffe und Seehäfen fungiert. Nun nehmen wir Kurs auf Singapur. 

Schiff Ahoi!

Während wir unterwegs sind, haben unsere Familien und Freunde zu Hause die Möglichkeit nachzuvollziehen, wo wir uns gerade befinden. Denn heutzutage sind so gut wie alle Schiffe mit einem AIS Tracking System ausgestattet, was die Schifffahrt deutlich sicherer macht. Denn das System überwacht die Position eines Schiffes und gibt im Ernstfall eine Warnung ab, wenn sich zwei Schiffe gefährlich nähern. (Folge einfach diesem Link, um zu sehen, wo sich die Kota Halus gerade befindet)

Ankommen in Singapur, wechseln der Red Amber und wir das Schiff. Nun befinden wir uns auf dem Containerfrachtschiff NYK VEGA (Folge einfach diesem Link um zu sehen, wo sich die NYK VEGA gerade befindet). Mit ihren 338 Metern Länge spannt sie 3 ⅓ Fußballfelder! Mit der NYK VEGA treten wir die lange Reiseetappe nach Deutschland an. 

Auf unserer Reise werden wir womöglich bis zu 10 Zwischenstopps einlegen, in denen wir zwischen 12 und 24 Stunden verbringen. So viel Zeit braucht es, um eine Teilladung abzuliefern und eine neue aufzunehmen. Für Sightseeing bleibt da leider keine Zeit.

Durch die Pandemie haben sich die Lieferzeiten aus verschiedenen Gründen deutlich verlängert, da es beispielsweise vermehrt zu Staus im Ablauf und mehreren Wochen Quarantäne kam. Sicher ist dir auch schon aufgefallen, dass gewisse Güter längere Lieferzeiten und teure Preise haben. Verglichen mit einer Lieferung vor 2-3 Jahren ist unser Container dieses Jahr gut 50% teurer. Bis sich die weltweiten Lieferketten wieder normalisiert haben, wird es noch eine ganze Weile dauern.

Unsere Schifffahrt dauert insgesamt 8 Wochen, in denen wir viel Zeit haben, mal nichts zu tun, denn auf einem Containerschiff sind die Aktivitätsmöglichkeiten sehr begrenzt. Dann endlich ist es soweit und wir laufen in den Hafen von Hamburg ein. Es ist der größte Frachthafen Deutschlands, in dem jährlich rund 8.700 Schiffe ankommen. Damit ist er ein wichtiger Umschlagplatz des Landes. Auch wir gehen nun von Bord, zusammen mit dem Red Amber.  

Hamburg,

Deutschland

Nach der langen Reise auf dem Schiff haben der Red Amber und wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Doch unsere Reise ist noch nicht zu Ende. Von Hamburg aus, reisen wir mit dem Lkw nach Berlin, die Strecke von ca. 280 km legen wir in ungefähr 3 Stunden zurück. Uns fällt auf, wie viele Lkws auf den Straßen unterwegs sind. Im Jahr 2021 hat das Kraftfahrt-Bundesamt erfasst, dass es rund 3,4 Millionen Lkws in Deutschland gibt. Das bedeutet, dass fast so viele Lkws auf den Straßen unterwegs sind, wie Berlin Einwohner*innen hat (3.664.088 Menschen, Stand: Dezember 2020).

Berlin,

Deutschland

Nach einer glücklicherweise ohne Staus verlaufenden Fahrt kommen wir in den Berliner Delphin Werkstätten an.  Ein Inklusionsbetrieb, der Menschen mit Behinderung Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglicht. Neben Metallbearbeitung, Montage, Elektronik-Recycling, Garten-/Landschaftsbau oder einer Näherei gibt es auch ein sogenanntes Fulfillment-Team. Das Team um Nicole ist zuständig für fachgerechte Lagerung, hygienische Abfüllung und schnellen Versand. 

Nun kommst du ins Spiel! Du bestellst ein Friedenspäckchen Red Amber im Conflictfood-Onlineshop. Die Bestellung geht bei den Delphin Werkstätten ein, und das Team stellt dein Paket mit dem Red Amber Friedenspäckchen zusammen und verschickt es mit klimaneutralem Versand zu dir nach Hause.

Willkommen Hause!

Bei dir zu Hause angekommen, habt ihr nun beide auch die letzte Etappe der Reise erfolgreich hinter euch gebracht und du kannst den Red Amber nun ganz entspannt genießen. Damit ist der lange Weg des Red Ambers beendet, außer natürlich du verschenkst ihn weiter….

Du kannst deine Freunde auf die Rückseite unserer Verpackung aufmerksam machen. Dort findet ihr einen QR-Code von Seedtrace, mit dem ihr euch die ganze Reise auf dem Handy noch einmal transparent vor Augen führen könnt.

Das Conflictfood-Team wünscht dir eine gute Reise und ganz viel Teegenuss!

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Hilferuf aus Myanmar

Zuletzt ist es still geworden um das Goldene Land. Was im Frühjahr noch die Schlagzeilen dominierte wird heute von anderen Ereignissen überschattet. Für die Menschen in Myanmar hat sich die Lebenssituation seit dem Militärputsch jedoch keineswegs verbessert.
Von unserem Conflictfood-Partner vor Ort – Htun Thaw – erreicht uns dieser Hilferuf.

Htun Thaw* ist Gründer und Geschäftsführer einer traditionsreichen Teemanufaktur im Shan State, Myanmar und seit vier Jahren unser Handelspartner für Conflictfood-Tees.

* Aus Sicherheitsgründen und auf seinen Wunsch hin haben wir Namen und Bilder anonymisiert.

Ein Machtkampf um die Zukunft

Die junge Demokratie währte nicht lange im ehemaligen Burma. Seit dem Militärputsch befindet sich das Land im Ausnahmezustand. Auf die Machtübernahme der Militärs antwortete die Bevölkerung mit einer beispiellosen Aktion zivilen Ungehorsams, die bis heute andauert. Selbst die noch so brutale Unterdrückung jeglichen Widerstands durch das Regime, die bis dato tausende von Toten zu verantworten hat, scheint die Willensstärke der Protestierenden und den Wunsch nach Demokratie nicht stoppen zu können. Nun ruft der Präsident der Opposition zum Angriff auf das Militärregime auf – mit dem Ziel die Zivilregierung wieder herzustellen. Die Auswirkungen sind dramatisch: „Momentan stehen wir vor allem vor drei großen Problemen: Politische Unruhen, dem wirtschaftlichen Stillstand oder Zusammenbruch und einem beispiellosen Anstieg an Covid-Infektionen” erklärt uns Htun Thaw.

„Momentan stehen wir vor allem vor drei großen Problemen: Politische Unruhen, dem wirtschaftlichen Stillstand oder Zusammenbruch und einem beispiellosen Anstieg an Covid-Infektionen”

Neue Welle der Gewalt

Seit dem Putsch wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation AAPP (Assistance Association for Political Prisoners) mehr als 1000 Zivilisten getötet, rund 8000 verhaftet, 6000 von ihnen befinden sich heute noch immer hinter Gittern. Gewalttaten und Explosionen gehören zum traurigen Alltag. Htun Thaw erzählt uns von Razzien, die in Häusern von Widerstandsleistenden und Aktivist*innen in jedem Dorf, in jeder Stadt, stattfinden. Der Schaden, den die Militärs so auf ihre eigenen Menschen und die Gesellschaft anrichten, habe gewaltige Ausmaße angenommen. Die Zustände seien dem eines Bürgerkrieges ähnlich und nun befürchtet Htun Thaw eine neue Welle der Gewalt.

“Wir befinden uns inmitten eines Bürgerkrieges und ich befürchte, die nächste Welle der Gewalt rollt auf uns zu.”

Die Pandemie hat leichtes Spiel

Die Bekämpfung der Pandemie ist im Zuge der Ausschreitung fast vollständig in den Hintergrund geraten. Eine Form des zivilen Ungehorsams ist die des Streiks. Im Zuge dessen haben auch viele Ärzt*innen und Pflegepersonal ihre Arbeit niedergelegt, kaum ein Krankenhaus läuft im Normalbetrieb. Verlässliche Zahlen zum Infektionsgeschehen existieren nicht, man liest aktuell von täglich 2000 Neuinfektionen, von einer Rate von 20% positiv Getesteter und zahlreichen Toten, geht jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. 

Besonders an der Grenze zu Indien führt die Ausbreitung der Delta-Variante zu teils katastrophalen Zuständen in den Krankenhäusern. Auch wird immer wieder von Ausbrüchen in Gefängnissen berichtet. Welche Opfer die Zivilgesellschaft im Kampf gegen die Militärregierung bereit zu leisten ist, zeigt auch die fehlende Impfbereitschaft. Im Vergleich zu Deutschland, hat das aber nichts mit medizinischen Vorbehalten zu tun, sondern stellt eine weitere politische Ausdrucksform des zivilen Ungehorsams dar. Die Maßnahmen der Junta, wie das Errichten neuer Quarantänezentren und das Verteilen von Masken, werden oft nicht akzeptiert, um auf keinen Fall Normalität einkehren zu lassen. Denn solange das Land im Chaos versinkt, war der Coup in den Augen der Opposition nicht erfolgreich.

Wirtschaftlicher Stillstand

Auch die Wirtschaft hält den instabilen Verhältnissen nicht länger stand. Viele ausländische Investoren ziehen sich aufgrund des instabilen Investitions- und Geschäftsumfeldes aus Myanmar zurück. Zuletzt tat dies der deutsche Großhandelskonzern Metro. „Wenig überraschend hat sich auch das große norwegische Telekommunikationsunternehmen Telenor zurückgezogen und seine Firma verkauft. Inländische Firmen sind komplett geschlossen. Auch ich habe meine Teeproduktion seit Juni eingestellt. Normalerweise läuft die Manufaktur das ganze Jahr von April bis November”, so Htun Thaw.

„Inländische Firmen sind komplett geschlossen.
Auch ich habe meine Teeproduktion seit Juni eingestellt. Normalerweise läuft die Manufaktur das ganze Jahr von April bis November.”

Die Folgen sind ein Exporteinbruch und steigende Inflation. Die Preise für Lebensmittel und Treibstoff sind regelrecht am explodieren. Der Kyat, die Währung Myanmars, hat ein Drittel an Wert verloren. Dabei war die burmesische Wirtschaft in den letzten Jahren auf einem guten Weg – auch aufgrund verbesserter Bedingungen für ausländische Investor*innen und der Expansion des Telekommunikationssektors.

Htun Thaw erklärt uns auch, dass sich die Situation aktuell durch Einschränkungen im Finanzmarkt noch verschlimmert. Neuerdings werden für Geldtransfers hohe Gebühren erhoben und es gibt Limits bei der Auszahlung von Bargeld. Das sei dramatisch, besonders, wenn man bedenkt, dass viele Menschen aufgrund des zivilen Ungehorsams ihre Arbeit verloren haben und somit auf ihre Ersparnisse angewiesen sind. Ganz nach dem Motto „Cash is King” werde die Zentralbank und der Finanzsektor von der Junta als Druckmittel missbraucht.

Was wird die Zukunft bringen?

Währenddessen hat sich die Widerstandsbewegung zunehmend militarisiert und sucht die Kollaboration mit bewaffneten ethnischen Gruppierungen, die seit vielen Jahren gegen die Regierung und für ihre Rechte und mehr Unabhängigkeit kämpfen. In Teilen der Wirtschaftsmetropole Yangon gilt inzwischen Kriegsrecht, aus vielen Regionen werden Bombenattacken gemeldet und die Militärs machen auch vor Journalist*innen und Fotograf*innen keinen Halt mehr. Nun rief der Präsident der Opposition Duwa Lashi La im sozialen Netzwerk Facebook zum Verteidigungskampf „in jedem Winkel des Landes“ auf. Er will das Regime und den führenden General Min Aung Hlaing stürzen. Nach dem Putsch des Militärs in Myanmar sollte es in dem südostasiatischen Land nach Angaben des Junta Chefs nach einem Jahr Übergangsregierung zu Neuwahlen kommen, doch wie viele erwartet haben, wurde der Ausnahmezustand verlängert und es soll nun erst in zwei Jahren, im August 2023, Neuwahlen geben. Zusätzlich ist die Lage durch die bevorstehende UN-Vollversammlung in New York angespannt, für die entschieden werden muss, wer das Land Myanmar zukünftig im Gremium vertreten darf. Der bisherige Botschafter Kyaw Moe Tun hat sich mit der Oppositionsbewegung solidarisch gezeigt und den Putsch verurteilt.

„Wir möchten die politischen Führer in der Welt dazu auffordern, die Militärregierung zur Machtaufgabe zu bewegen und den Menschen in Myanmar so eine Rückkehr zu einer Zivilregierung unter der NLD (Nationale Liga für Demokratie) oder NUG (Partei der nationalen Einheit) zu ermöglichen.
Wir haben große Sorge vor einer Nahrungsmittelkrise, falls die Gewalt im Land anhält, da wir unter solchen Bedingungen unsere Felder nicht bewirtschaften können. Vor kurzem kam es zu Überschwemmungen, die viele Felder zerstört haben. Bitte unterstützt uns und rettet Myanmars so junge Demokratie, die über Nacht verschwunden ist!”

Handel bringt Hoffnung

Nach mittlerweile vier Jahren Zusammenarbeit verbindet uns mit Htun Thaw weit mehr als eine geschäftliche Partnerschaft. Lange gemeinsame Reisen durch Myanmar, viele Erlebnisse und Gespräche haben uns zu Freunden werden lassen. Umso tiefer trifft uns sein Hilferuf, den wir an dich weitergeben möchten.

Unser europäischer Handelspartner Conflictfood nimmt uns seit vier Jahren verlässlich die Ernte ab. Beinahe hätten wir dieses Jahr nicht liefern können.
Mit unseren letzten Ressourcen konnten wir die Ernte im Frühjahr einfahren und verarbeiten. Der Transport von unserem Lager im Hochland bis an den Hafen Yangon war diesmal eine enorme Herausforderung. Nun ist alles auf den Weg gebracht.”

Der Zusammenbruch des Exports hat auch unser Team vor enorme Herausforderungen gestellt. Salem, der unter anderem die Warenlogistik bei Conflictfood regelt, hat über mehrere Monate hinweg Platz in einem Containerschiff gesucht. Endlich ist es geschafft: Knapp zwei Tonnen der neuen Tee-Ernte waren auf dem Seeweg unterwegs – von Yangon nach Hamburg – und sind nun in unserem Lager eingetroffen.

Htun Thaw’s Bio-Grün- und Schwarztee gibt es in unserem Onlineshop. 

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Jetzt auch plastikfrei!

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Plastik. Immer wieder Plastik.
Kennst du das auch? Der gelbe Sack ist wieder am überquellen. Wie konnte wieder so viel Plastikmüll zusammenkommen? Obwohl du eigentlich versuchst Plastikmüll zu vermeiden. Es ist eine der vielen Fragen die wir beantworten müssen, wenn wir der Umweltverschmutzung und dem Klimawandel etwas entgegensetzen wollen und zum Glück gibt es mehr und mehr Möglichkeiten fast oder ganz auf Plastik zu verzichten.

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Nachhaltig und plastikfrei: Unsere neuen Nachfüllpackungen

Auch wir von Conflictfood haben den Anspruch unsere Produkte so nachhaltig wie möglich zu verpacken und sind daher froh euch heute die Verpackung unserer neuen Nachfüllpackungen vorstellen zu können. 
Sie werden zu 100% aus Papier hergestellt, sind recyclebar und du kannst sie einfach im Papiermüll entsorgen. Zwei verpresste Schichten aus recyceltem Papier sorgen für eine möglichst hohe Aroma-Barriere und eine ausreichende Stabilität der Tüte. 

Kein Plastik im Meer, kein Mikroplastik in deinem Körper.
Zumindest nicht durch unsere Verpackungen. 

Eine plastikfreie Verpackung hat allerdings nicht nur Vorteile. Besonders was die Lagerfähigkeit und den Aromaschutz angeht. Um Duft und Geschmack deiner Bestellung optimal zu bewahren, befüllen wir die Papierpackungen erst nach deiner Bestellung. Zusätzlich empfehlen wir dir die Nachfüllpackungen nicht länger als ein halbes Jahr zu lagern. 

Unser Tipp: Fülle Tee, Ingwer und Freekeh in ein Glas mit Aroma sicherem Deckel um und lagere es vor der Sonne geschützt in deinem Küchenschrank. 

Eine weitere Besonderheit der Nachfüllpackungen ist der aufgedruckte QR-Code mit dem du dich auf eine virtuelle Reise zum Ursprung unserer Produkte begeben kannst. So kannst du die Bäuerinnen und Bauern kennenlernen und erfahren, welchen positiven Impact du mit deinem Konsum noch machen kannst. Das spart Papier und macht die Packungen ideal für den täglichen Gebrauch.

Klingt gut oder?
Die Nachfüllpackungen sind übrigens exklusiv nur in unserem Onlineshop erhältlich.

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Unsere Conflictfood-Klassiker: Die Friedenspäckchen

Wahrscheinlich kennst du schon unsere Friedenspäckchen. Auch die werden ressourcenschonend hergestellt, bestehen zu 100% aus Altpapier und haben dadurch die typisch raue Oberfläche eines Naturkartons. Außerdem trägt es das Umweltsiegel Blauer Engel.

Jedes Päckchen wird einzeln in einer Manufaktur in Meissen bei Dresden zugeschnitten und bedruckt. Die dafür verwendeten Farben sind frei von Schwermetallen. Anschließend werden sie in Berlin zu einem Päckchen gefaltet und mit einem Etikett aus FSC zertifiziertem Naturpapier beklebt.

Zu guter Letzt besteht natürlich auch die beigelegte Zeitung zu 100% aus recyceltem Papier das mit dem EU Ecolabel und dem Blauen Engel zertifiziert ist. In der Zeitung informieren wir über den Konflikt in der Herkunftsregion des Produktes, aber auch über Themen wie Lebensfreude, Esskultur, Kunst und Geschichte. 

Unser Tipp: Die Zeitung aus den Friedenspäckchen nach dem Lesen nicht wegwerfen, sondern an Familie und Freunde weitergeben!

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So macht schenken Freude: Das Friedenspaket

Der Königin der Gewürze geben wir ein besonders würdiges Kleid: Das selbe Papier der Friedenspäckchen wird in mehreren Lagen schonend verklebt und anschließend in einer Manufaktur in Berlin geschnitten und geritzt. Unterschiedliche Schichten sorgen für einen ganz besonderen Effekt: Die Ecken der Schachtel erhalten eine wunderschöne Linie. 

Mit in jeder Packung: hochwertige Rezeptkarten zum Sammeln und die Zeitung Voices of Afghanistan. 

Unser Tipp: Bewahre die Schachtel auf und sammle darin kleine Erinnerungen, Fotos oder schlicht und ergreifend deine Steuerunterlagen – so wie das unser Team auch macht …

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INGWER – DIE WOHLSCHMECKENDE HEILKNOLLE

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Getrockneter Ingwer ist ein wahrer Allrounder in vielen Küchen der Welt. Die feinen Würfel sind kinderleicht zu dosieren und lange haltbar. Der Ingwer verleiht vielen Gerichten, von einer Kürbissuppe bis hin zu einem Ingwer-Cheesecake, eine ganz besondere, feurig-süße Note. Aber auch im beliebten und wärmenden Ingwer-Tee macht er sich ganz besonders gut.
Wir zeigen dir unsere drei liebsten Varianten, die du mit Conflictfood-Ingwer in nur wenigen Minuten zubereiten kannst. 

© GIZ   

INGWER ZITRONEN TEE

Zutaten für 1 Tasse

2 TL Conflictfood-Ingwer
1 TL Süßungsmittel deiner Wahl – wir haben Honig genommen
Saft einer halben Zitrone
kochendes Wasser

Anleitung

Zwei Teelöffel von dem getrockneten Ingwer in ein Teesieb geben. In einer Tasse mit kochendem Wasser aufgießen.

Eine halbe Zitrone auspressen.  

Nach 4-8 Minuten Ziehzeit das Teesieb aus der Tasse nehmen. Zitronensaft und einen Teelöffel Honig dazugeben, alles gut verrühren und genießen! Alternativ kannst du noch einen Zweig Rosmarin oder ein Blatt Minze in deine Tasse geben, um deinen Tee zusätzlich aufzupeppen.

INGWER GRÜNTEE

Zutaten für 1 Tasse

1 TL Conflictfood-Ingwer
1 TL Conflictfood Grüntee “Silver Shan”
kochendes Wasser

Anleitung

Einen Teelöffel getrockneten Ingwer und einen Teelöffel Grüntee “Silver Shan” in ein Teesieb geben. In einer Tasse mit kochendem Wasser aufgießen.

Lass diese Variante nicht zu lange ziehen, denn sonst wird der Grüntee stark und eventuell bitter. Für uns sind 5 Minuten die perfekte Ziehzeit. Nimm das Sieb aus der Tasse und lass dich von der grandiose Kombination aus Ingwer und Grüntee überraschen!

INGWER-IMMUNBOOSTER

Zutaten für 1 Tasse

1 TL Conflictfood-Ingwer
0,5 TL frisch gemahlenen/gemörserter Pfeffer
kochendes Wasser

Anleitung

Ingwertee ist in jeder Variante belebend und gesund. Mit der Zugabe von Pfeffer wird er aber zum echten Immunbooster!

Den Pfeffer im Mörser grob zerstoßen oder mit der Mühle grob mahlen. Einen halben Teelöffel gemeinsam mit einem Teelöffel getrocknetem Ingwer in ein Teesieb geben. In einer Tasse mit kochendem Wasser aufgießen.

Nach 4-8 Minuten Ziehzeit das Sieb aus der Tasse nehmen. Alternativ noch einen Löffel Honig unterrühren und dann genüsslich das Immunsystem stärken. 

Dieses Rezept klingt vielleicht etwas verrückt aber es ist köstlich und wirkt Wunder – probier’s aus!

© GIZ   

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VINAIGRETTE MIT SCHWARZTEE UND ORANGEN

Ein Beitrag von unserer Gastautorin Selina Reusser

Wieso abwarten und Tee trinken, wenn du ihn auch essen kannst?

Wasser kochen, Teeblätter zugeben, ziehen lassen – Tee kochen kann jeder, aber wusstest du, dass du aus deinem Conflictfood Bio-Schwarztee auch eine würzige Vinaigrette herstellen kannst? Die einfache und schnelle Zubereitung der Vinaigrette macht eure Salate zu einem fruchtig-würzigen Geschmackserlebnis und zeigt dir, wie vielfältig die Verwendung von Tee sein kann!

Natürlich haben wir die Vinaigrette bereits für dich vorgekostet und wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren!

Zutaten für 4-6 Portionen

2 TL Conflictfood Bio-Schwarztee ‘Golden Shan’
50ml Wasser
5 EL Olivenöl
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe (optional)
Saft einer Orange
Saft einer halben Zitrone
Salz und Pfeffer
Honig oder Agavendicksaft (optional)
Salat deiner Wahl (optional mit Cherrytomaten)
Salatkräuter zum dekorieren (optional)

Zubereitungszeit: 15 Minuten

Anleitung:

Zuerst kochst du 50 ml Wasser auf, lässt deinen Conflictfood Schwarztee ‘Golden Shan’ in einem Sieb oder in einem Beutel etwa 10 Minuten ziehen und danach abkühlen. Du kannst deinen Tee auch einen Tag früher zubereiten, damit er über Nacht abkühlen kann.

Währenddessen presst du die Orange und die Zitrone aus und stellst den Saft zur Seite. Anschließend schneidest du die Schalotten in sehr feine Würfel. Falls du Knoblauch magst, kannst du optional eine Zehe zur Vinaigrette geben.

Den abgekühlten Tee mischst du nun mit dem Orangensaft und schmeckst das Gemisch mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und optional Honig und Salatkräutern ab. Zum Schluss gibst du die Schalotten und den Knoblauch dazu – fertig ist die Vinaigrette!

Das Conflictfood Team wünscht dir Guten Appetit!

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REISE ZUM URSPRUNG DES TEES – TEIL 3

Im vorherigen Beitrag konntest du das Team von Conflictfood auf wackeligen Schienen durch den Dschungel begleiten. Heute sind wir endlich im Herzen des Teeanbaues angekommen. Komm mit auf die Reise zum Ursprung des Tees!

Willkommen im Herzen des Teeanbaus!

Es sind vor allem die ländlichen Regionen, die stark umkämpft sind. Eben jene entlegenen Gebiete, in denen auch die Teepflanzen am besten gedeihen. Nur mit staatlicher Genehmigung dürfe Ausländer tiefer in diese Regionen vordringen. Mit dem Jeep führt uns Edward weiter an unser Ziel. Es sind noch zwei Stunden bis ins 1.400 Meter hoch gelegene Kutkai, dem Herzen des Teeanbaus.

Immer steiler und schmäler wird der Weg aus Stein und Geröll. Unverhofft lichtet sich plötzlich der Nebel und ermöglicht einen Blick über die weiten Landschaften des Nord-Shan. Ein Dschungel aus sattem Grün in hunderten Schattierungen, große Macadamiabäume, erhabene Teak-Riesen und dazwischen wächst wild und ursprünglich die Teepflanze. Intercropping nennen Agrarexperten diese nachhaltige Pflanzensymbiose und feiern sie als neuen Trend. In den Shan-Bergen ist dieser Trend schon hunderte Jahre alt.

"Two leaves and a bud"

Diese satt-grünen Hügel sind der Arbeitsplatz von Ei De Nwe. Ihr knallroter Sarong und die silbernen Hüftreifen verraten, dass auch sie zum Volk der Ta’ang gehört. Mit ihren 29 Jahren zählt sie zu den erfahrenen und gut bezahlten Teepflückerinnen im Dorf.

Der spätere Charakter des Tees liegt buchstäblich in ihrer Hand. Sie entscheidet, welches Teeblatt sie nach sorgfältiger Inaugenscheinnahme und vorsichtigem Befühlen pflückt. „Two leaves and a bud“, also nur die mit einem leichten Flaum überzogenen Endknospen eines Teezweiges sowie die beiden dazugehörigen Blätter sind es, die für den qualitativ hochwertigsten Tee gepflückt werden. Routiniert zupft Ei De Nwe diese jungen und zarten Triebe der Teebüsche mit der Hand ab und legt sie in den Korb. Mit wenigen, schnellen Handgriffen ist ein Busch abgeerntet, es folgt sogleich der Nächste.

Die Frühlingsernte, Shwe Phi Oo, wie Ei De Nwe sie nennt, ist die Kostbarste. Die ersten, frischen Triebe der Pflanze treiben im April aus und müssen zügig eingebracht und verarbeitet werden. Das gelingt nur mit einem großen und geschulten Team an Pflückerinnen.

Der am längsten andauernde Bürgerkrieg der Welt

So manche ihrer Kolleginnen aus dem letzten Erntejahr sind diesmal nicht dabei, erzählt sie. Bestenfalls suchen sie im nahen China freiwillig ihr Glück als besser bezahlte Erntehelferinnen. Schlimmstenfalls wurden die jungen Ta’ang-Frauen an chinesische Männer zwangsverheiratet. Chinas Ein-Kind-Politik und der Wunsch nach einem männlichen Stammhalter hat gerade in der chinesischen Grenzregion Yunnan das Geschlechterverhältnis aus dem Gleichgewicht gebracht. Für umgerechnet 3.000 Euro werden die angehenden Ehefrauen von Menschenhändlern über die Grenze verkauft. Auch die Erntehelferinnen aus dem Süden bleiben mehr und mehr aus. Es ist schlicht zu gefährlich geworden, meint Ei De Nwe und deutet mit ihrer Hand zum nächsten Hügel.

Hinter dichtem Laub versteckt erkennt man dort eine unscheinbare Blechhütte – ein Stützpunkt der Ta’ang National Liberation Army. Sie ist eine der 15 bewaffneten Rebellengruppen, die im Land seit mehr als 60 Jahren aktiv sind und für mehr Autonomie für ihre ethnische Minderheit kämpft. Ihnen gegenüber stehen die 350.000 Mann zählende Regierungsarmee, die sogenannte Tatmadaw.

Auch wenn sich dieser Konflikt dem internationalen Auge beinahe vollkommen entzieht, sprechen manche Beobachter von dem am längsten andauernden Bürgerkrieg der Welt. Hunderttausende Menschen hat dieser Krieg die Heimat gekostet und zum Teil ihr Leben. Die Menschen finden Zuflucht in den Bergen, leben in Camps oder bauen sich in anderen Teilen des Landes eine neue Existenz auf.

Dieser Tee schafft Identität

Seit vielen Generationen ist der Tee nun identitätsstiftend für die Menschen im Nord-Shan. Doch durch die Kämpfe werden die Bauern zu Vertriebenen. Mit ihrem Abwandern beginnt diese Identität zu verschwinden und Wissen geht verloren.

Edward von der Palaung Tea Growers & Sellers Association weiß um diese Gefahr. Deshalb hält er Schulungen und Kurse für die verbleibenden Bauern. Organisches Kompostieren, hygienisches Sonnentrocknen, selbst Buchhaltungskurse bietet er den Verbandsmitgliedern an. Der Kurs für morgen ist schon seit Wochen ausgebucht: Warenexport. Noch gibt es viele Stellschrauben zu drehen, um auf dem europäischen Markt nicht nur als Rarität zu gelten aber die Weichen sind gestellt. Es ist nicht nur Edwards großer Traum – alle Familien im Nord-Shan sind von der Idee begeistert, dass Menschen auf der ganzen Welt bald Tees aus Myanmar genießen können.

Hier in den Shan-Bergen endet sie, unsere lange Reise zum Ursprung des Tees. Edward schaut in unseren müden Gesichter und öffnet seinen Rucksack: „Ich habe die ideale Stärkung für euch“, ruft er und holt eine Thermoskanne hervor. Er gießt uns das Heißgetränk in einen Becher und reicht ihn uns. „Kaffee?!“ fragen wir verblüfft. Edward lacht herzlich, „Ja klar, was habt ihr erwartet!?

Hier kommst du zu Teil 1 und Teil 2 unserer spannenden Reise zum Ursprung des Tees.

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URALTE HEILKUNST – TEE UND AYURVEDA

Vom "Wissen vom Leben"

Ayurveda ist eine traditionelle indische Heilkunst und gilt als das älteste, konstant praktizierte Medizinsystem der Welt. Als verschriftlichte Wissenschaft lässt sich Ayurveda bereits ab Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. nachweisen, die mündlich überlieferte Heilkunst ist hingegen bereits über 5000 Jahre alt. Der Legende nach brachte Brahma, der Schöpfer der hinduistischen Trinität, das medizinische Wissen um Ayurveda zu den Menschen, die es seither bewahren und weiterentwickeln.

Übersetzt heißt Ayurveda so viel wie “Wissen vom Leben”, und der Name ist Programm: Das Wissen um drei Lebensenergien – oder Doshas – ist die Basis der ayurvedischen Medizin und maßgeblich für die Herstellung des physischen und seelischen Gleichgewichts. Doshas können als Energien im Körper verstanden werden. In jedem Menschen befinden sich alle drei Doshas, wobei häufig eine dieser Energien besonders ausgeprägt ist. Nur wenn die drei Lebensenergien Vata (das Bewegungsprinzip), Pitta (das Feuer- bzw. Stoffwechselprinzip) und Kapha (das Strukturprinzip) im Gleichgewicht sind, bleibt der ayurvedischen Lehre zufolge der Mensch gesund. Krankheiten hingegen sind das Ergebnis eines individuellen Ungleichgewichts dieser drei Doshas.

Durch Verhaltensänderung, Therapien der inneren und äußeren Anwendung und vor allem durch die richtige Ernährung soll dieses Ungleichgewicht behoben, die Gesundheit wiederhergestellt und dauerhaft erhalten werden. Durch ständige Weiterentwicklung mithilfe der Erkenntnisse neuester medizinischer Forschung und dank des reichhaltigen Erfahrungsschatzes ist Ayurveda noch heute eines der bedeutendsten Lebens- und Heilprogramme. Ursprünglich aus Südindien stammend konnte Ayurveda längst auch die westliche Welt für sich einnehmen, was sicherlich nicht zuletzt an der ganzheitlichen Ausrichtung der Heilkunst liegt: Der Mensch als Individuum, der in seiner Physiologie von unterschiedlichen Veranlagungen und Faktoren beeinflusst wird, steht im Mittelpunkt der Lehre.

Damit das Feuer nicht erlischt

Tee als Heißgetränk spielt im Ayurveda allgemein eine wichtige Rolle, da sich viele Menschen zu kalt ernähren. Das ist durchaus wortwörtlich zu verstehen: Viele Lebensmittel kommen aus dem Kühlschrank und führen zu einer Abnahme des heißen Feuerelements, das die Prozesse im Körper steuert. Heiße und warme Getränke können diese Imbalance wieder aufheben. Je nach Zusammensetzung können Tees ganz unterschiedliche Wirkungen entfalten. Dabei ist zwischen regulärem Tee und ayurvedischem Tee zu unterscheiden. Basis des klassischen Tees sind stets Teeblätter. Unterschiede zwischen den üblichen Sorten wie Grün- und Schwarztee resultieren aus verschiedenen Fermentierungsgraden. Aus ayurvedischer Sicht sind in erster Linie unfermentierte oder nur leicht fermentierte Teesorten vorzuziehen, denn fermentierte Lebensmittel wirken gemäß Ayurveda reizend und können Entzündungen begünstigen.

Ayurvedischer Tee hingegen entsteht durch das Überbrühen von Kräutern, Blüten und Gewürzen und enthält in der Regel kein Koffein oder Tein. Er besteht aus genau aufeinander abgestimmten Kräutern und Gewürzen und je nach Dosha-Typ, unterscheiden sich die empfohlenen Teemischungen deutlich voneinander. Für Vata-Typen empfehlen sich wärmende, scharfe aber auch süße Gewürze wie Nelken oder Zimt, der Pitta-Typ sollte sich eher an frische und kühlende Inhaltsstoffe wie Minze halten. Für Kapha-Typen empfehlen sich hingegen anregende Zutaten wie Ingwer. Viele Teesorten im Supermarkt oder Biohandel tragen inzwischen die Aufschrift “ayurvedisch”, aber hier solltest du genau aufpassen: Oftmals sind die Zusammensetzungen dieser Tees aus ayurvedischer Sicht nicht sinnvoll und die Bezeichnung dient bloßen Werbezwecken.

Für einen ayurvedisch wirksamen Tee sollten die jeweiligen Zutaten ihren Eigenschaften entsprechend abgestimmt werden, damit du die für dich erwünschte Wirkung erzielst. Grüner Tee (z.B. der Bio-Grüntee ‘Silver Shan’ aus Myanmar) ist wenig fermentiert und eignet sich besonders gut als Basis für eine ayurvedische Teemischung. Wenn du den zweiten Aufguss trinkst, wird auch der Koffeingehalt deutlich reduziert was die Wirkung im Ayurveda optimiert.

Mehr zum Thema gibts hier.

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GRÜNER TEE MAL ANDERS – ERFRISCHENDER COLD BREW MIT ZITRONE

Ein Beitrag von unserer Gastautorin Selina Reusser

Heute steht die perfekte Erfrischung im Kühlfach!

Wusstest du, dass du deinen Tee auch eiskalt aufgießen kannst? Diese Methode nennt sich Cold Brew! Dabei lässt du deine Teeblätter einfach mehrere Stunden lang in kaltem Wasser ziehen. Diese Zubereitung ist sehr schonend und es entwickelt sich ein ganz besonderer Geschmack. Auch die Nährstoffe bleiben so viel besser bewahrt als bei der kochend-heißen Zubereitung. Grüner Tee eignet sich übrigens besonders gut für die Cold Brew Variante.

Die Zubereitung des Cold Brew ist nicht nur denkbar einfach, sondern du kannst deinen Tee auch ganz beliebig mit frischen Früchten, Beeren oder Kräutern aufpimpen!

Wir haben gerade eine spritzig-zitronige Cold Brew Variante von unserem Grüntee Silver Shan im Kühlfach. Durch frische Limetten und Zitronen ist dieser Aufguss nicht nur super erfrischend und steckt voller Vitamine, sondern hat auch eine entgiftende und energiespendende Wirkung!

Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren!

Zutaten für 4 Gläser

1,5 Liter Wasser
2 Zitronen
2 Limetten
4 Teelöffel Grüntee Silver Shan
1 grüner Apfel in Scheiben geschnitten (optional)
Etwas Rohrzucker (optional)
Eiswürfel

Zubereitungszeit: 10 Minuten Vorbereitungszeit und
mind. 
4h kühl stellen

Anleitung 

Beginne damit die Zitronen und Limetten in Scheiben zu schneiden. Da du die Früchte mit Schale verwendest, ist Bioqualität immer eine gute Wahl.

In deinem nächsten Schritt gibst du 4 TL Grün Tee Silver Shan in einen großen, verschließbaren Krug. Bei Bedarf kannst du die losen Teeblätter in Teebeutel füllen oder später beim eingießen ein Sieb verwenden. Nun gibst du die geschnittenen Früchte zu den Teeblättern und übergießt die Mischung mit 1,5 Liter Wasser. Wenn du es etwas süßer magst kannst du jetzt noch etwas Rohrzucker hinzugeben. Die Mischung muss nun für mindestens 4h oder auch über Nacht in den Kühlschrank, damit sie richtig lange ziehen kann. Nach dem sich alles gut vermischen konnte, kannst du vor dem Trinken noch einen grünen Apfel zur Mischung zugeben und für extra Frische deinen Cold Brew mit Eiswürfeln und wiederverwendbaren Trinkhalmen servieren.

Das Conflictfood Team sagt ‚Prost‘!

Wusstest du, dass du ganz einfach deine Mischung mehrfach mit kaltem Wasser aufgießen kannst? Dazu füllst du deinen Cold Brew Mix einfach wieder mit kaltem Wasser auf und lässt ihn erneut ziehen. Diese Methode der «Multiple Infusion» kannst du bis zu 3 Mal wiederholen, bevor deine Mischung zu schwach oder bitter wird!

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EINE KLEINE TEEKUNDE

Eine Pflanze, viele Möglichkeiten

Nach Wasser ist Tee das weltweit beliebteste Getränk. Wir alle kennen und schätzen die vielfältigen Aromen des begehrten Heißgetränkes, doch was haben Schwarzer -, Grüner-, Weißer- oder Oolong-Tee gemeinsam?

Richtig, sie alles stammen von einer Pflanze ab, der Camellia Sinensis!

Diese immergrüne Pflanze gedeiht in (sub-)tropischem Klima und nur in bestimmten Höhenlagen.Vor ca. 5000 Jahren wurde Tee in alten Schriften erwähnt. Und in den Bergen des heutigen Nord-Myanmar und Süd-China erstmals verarbeitet. Von hier aus verbreitete sich die Heilpflanze, wurde mit viel Wissen weitergezüchtet und wird bis heute in der Region und weit darüber hinaus angebaut. Doch wie ist es möglich, dass ein und dieselbe Pflanze uns so  variantenreich in Aroma, Duft und Farbe begegnen kann? Das hat mit der Verarbeitung der Blätter zu tun!

SCHWARZER TEE

Für Schwarzen Tee werden die geernteten Blätter gerieben, die Zellwände des Blattes werden aufgebrochen, damit eine Fermentation einsetzt. Die Blätter färben sich kupferrot. Zwischendurch wird immer wieder vor- um- und aussortiert, geschüttelt, gesiebt und umgeschichtet und dann, nach der Trocknung, erhält man den gewünschten Schwarzen Tee.

GRÜNER TEE

Bei Grünen Tee hingegen möchte man diese Fermentation vermeiden. Das Blatt wird kurz und schonend erhitzt, geröstet oder gedämpft. Dadurch bleiben die Blätter grün und erhalten einen frischeren Geschmack.

OOLONG TEE

Oolong Tee gehört zu den sog. halbfermentierten Teesorten. Der aufmerksame Leser kann sich schon denken, was dies bedeutet. Der Oxidationsprozess nach dem Aufbrechen der Teeblätter wird begonnen, aber dann unterbrochen bevor der Blattkern fermentiert ist. Dadurch vereint Oolong Tee geschmacklich die Frische eines Grüntees mit der kräftigen Note eines Schwarztees.

WEISSER TEE

Der weiße Tee wird im Vergleich zu allen anderen Teesorten am wenigsten verarbeitet. Nur besondere Blattknospen werden verwendet, sie werden nicht erhitzt, kaum oxidiert und besonders schonend getrocknet.

…UND KRÄUTERTEES?

Kräutertees und Früchtetees sind streng genommen gar keine Tees weil sie eben nicht von der Teepflanze abstammen. Diese sind „Aufgüsse“ oder tragen den uncharmanten Namen „Teeähnliches Erzeugnis“. 

Möchtest du mehr über das faszinierende Getränk Tee erfahren? Begleite uns auf eine reise zum Ursprung des Tees nach Myanmar!

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MYANMAR – WOHIN GEHT’S?

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Der Weg in Richtung Demokratie...

… ist für Myanmar ein steiniger. Wie steht es aktuell um das faszinierende Land? Welche Rolle spielen Wirtschaft und Handel, Politik und Menschenrechte? Wir wollen das Bild des Landes schärfen und die Frage klären, in welche Richtungen sich Myanmar entwickeln kann. 

Um diese Aspekte auszuloten organisierte Cultivating Peace e.V. am 12. Februar 2018 das Symposium „Myanmar – wohin geht’s?“ im Unicorn.Berlin. Die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz ausgebucht! 130 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten unserer Einladung.

Ein genauer Blick auf Myanmars Geschichte, Politik und Wirtschaft

Um unseren Fragen auf den Grund zu gehen haben wir ein spannendes Podium mit Myanmar-Expert*innen zusammengestellt. Die Moderation übernahm Sven Hansen, Asien-Redakteur der taz. die tageszeitung

Dr. Hans-Bernd Zöllner
(Freiberuflicher Südostasienwissenschaftler, Research Fellow des Numata Zentrums für Buddhismuskunde, Hamburg
„IS small MORE BEAUTIFUL IN MYANMAR? Einige Bemerkungen zur (Wirtschafts-)Geschichte des Landes“ – Download der Präsentation

Richard Roewer
Doktorand Leibniz Institut für Globale u. Regionale Studien & DPhil Candidate, University of Oxford
„Neue Demokratie oder neuer Autoritarismus? Myanmar im Wandel“ – Download der Präsentation

Jella Fink
Ethnologin, TU Dortmund & Myanmar-Institut e.V., Berlin
„Entrepreneurship in Myanmar: Unternehmerinnen und ihre Innovationsstrategien von Yangon bis Kengtung“ – Download der Präsentation

Simon Welte
Mitgründer & Geschäftsführer Alsharq Reise & Consultant in der EZ, Berlin
„Politische Studienreise nach Myanmar – Erfahrungen aus der Praxis“ – Download der Präsentation

Ulla Kroeber
Gründerin Hla Day, Yangon
„Running a social business in present day Myanmar“ – Download der Präsentation

Myanmar hören, sehen und schmecken!

Nebst den spannenden Vorträgen wurden zwei Kurzfilme der Yangon Film School gezeigt:

  • Traditional leg rowing at Inle Lake“, Regie: El Win Htein, Khu Sae Yal, El Than Soe Aung, El Myo, Htet Aung, El Zin Ko Latt, Mal Ngway Taryi
  • „Made in Mandalay“, Regie: Nay Linn Htun

Außerdem gab es für die Dauer des Symposiums 20 Großformatige Fotografien von den Reisen vom Conflictfood-Team durch Myanmar zu sehen.

Natürlich haben wir auch für die Verköstigung unserer Gäste gesorgt. Das Buffet, ausgerichtet von Conflictfood, bot Gerichte mit Zutaten aus direktem und fairem Handel mit Kleinbauern aus Konfliktregionen – darunter auch kulinarische Köstlichkeiten aus Myanmar.

Hier findest du einen Überblick des Programms.

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