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FASTEN & GESUNDHEIT

Kunstwerk von Daniel Spoerri

Eine Exkursion in die Welt des Fastens

Detox und Entschlackung sind Begriffe, über die man zur Zeit häufig stolpert. Das Fasten scheint für viele Menschen, gerade hier im Westen, immer mehr in Mode zu kommen. Sogar die Linderung von diversen chronischen Krankheiten wird dem Fasten zugesprochen, sodass viele Heilpraktiker und Ärzte dem Ganzen sehr positiv gegenüber stehen. Seinen Körper zu entgiften und sich von alten Essgewohnheiten zu verabschieden ist aber keineswegs neu. Fasten ist ein uraltes Ritual der verschiedensten Religionen und naturheilkundliche Therapieform zugleich.

Was hat das Fasten mit den großen Religionen dieser Welt zu tun? Und wie wird das Fasten aus medizinischer Sicht betrachtet? Hat es auch Auswirkungen auf die Psyche? Eine kleine Exkursion in die Welt des Fastens soll hier ein wenig Klarheit bringen.

 
Gernot, der Mitgründer von Conflictfood, hat 7 Wochen gefastet. Wir fragen nach:

Wie hast du gefastet?
Der Plan war, 7 Wochen auf Alkohol und Zucker zu verzichten.

Ist es dir gelungen?
Auf Alkohol zu verzichten, fiel mir leicht. Beim Zucker war ich anfangs sehr streng, ich habe sogar auf versteckten Zucker in Joghurts und dergleichen verzichtet. Leider habe ich bereits nach wenigen Tagen wieder aufgegeben und Zucker war schnell wieder auf meinem Speiseplan.

Warum hast du gefastet?
In meiner Kindheit war es üblich, kurz vor Ostern auf Fleisch und Alkohol zu verzichten. Ich wollte aber vor allem ausprobieren, ob ich mir ein Ziel stecken und fokussiert darauf hinarbeiten kann. Gelungen ist es dieses Jahr aber leider nur teilweise, ich versuche es aber bestimmt wieder.

Fasten in den verschiedenen Religionen

Fasten ist tatsächlich ein fester Bestandteil der meisten Religionen. Der Gläubige soll sich durch das Fasten wieder mehr auf seinen Glauben konzentrieren und Gott näherkommen. Alle großen Religionsstifter haben eine Phase des Verzichts erfahren. Mohammed fastete, bevor ihm der Koran offenbart wurde, Moses stieg auf den Berg Sinai und fastete 40 Tage, bevor er Gottes Wort empfing, und Jesus zog sich vor seinem öffentlichen Wirken 40 Tage zum Fasten in die Wüste zurück.

Christentum

Bei den Christen dauert die Fasten- oder Passionszeit von Aschermittwoch bis Karfreitag. In diesen 40 Tagen soll sich der Mensch durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und die Nähe zu Gott suchen. Christen denken in der Fastenzeit besonders über ihren Glauben und über ihre Lebensweise nach. Sie überlegen, was sie künftig besser machen können und wie sie anderen Menschen helfen können, denen es schlechter geht als ihnen selbst.
Es gibt heute keine strengen Regeln mehr bzw. sind diese regional recht unterschiedlich. Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob und wie er die Fastenzeit gestalten will. Seit Jahren ruft z.B. die evangelische Kirche zu ihrer Aktion „7 Wochen ohne“ auf. Egal ob sieben Wochen ohne Fleisch, Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten oder Fernsehen, die Menschen sollen die Zeit nutzen, ihren Lebensstil zu überdenken und neue Perspektiven zu finden.

Islam

Im Islam ist das Fasten ein göttliches Gebot, eine der fünf Säulen dieser Religion. Gefastet wird im Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Mondjahres. Das Fasten hat den Charakter einer Bußübung. Die Seele soll gereinigt und geläutert, die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen gefestigt werden.
30 Tage lang dürfen Muslime in dieser Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang nicht essen, trinken oder rauchen. Auch der Geschlechtsverkehr ist untersagt. Das abendliche Fastenbrechen findet in größeren Gruppen statt, so hat der Ramadan einen stark familiären und gemeinschaftsfördernden Charakter. Auch Gastfreundschaft und großzügige Spenden für die Armen sind während des Ramadans von großer Bedeutung. Die 30 Tage dienen auch der Reflexion: Man reflektiert die vergangenen 11 Monate versucht sich in mehr Achtsamkeit.


Salem, der Mitgründer von Conflictfood, fastet seit vielen Jahren im Monat Ramadan. Wir fragen nach:

Wie fastest du?
Ich faste jedes Jahr für 30 Tage. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang esse und trinke ich nicht.
Wann ist denn Ramadan genau?
Da der islamische Kalender sich nach dem Mond richtet, wandert der Monat Ramadan durch alle Jahreszeiten. Seit einigen Jahren ist es eine besondere Herausforderung weil die Sommertage so lange sind.
Warum tust du das?
Nicht zu Essen und zu trinken sind nur die äußeren Erscheinungsmerkmale des Fastens. Der Ramadan hat eine noch viel tiefer gehende, spirituelle Dimension. Es geht um Selbstbeherrschung und Konsumverzicht, die Materiellen Dinge des Lebens treten zurück.
Es ist nicht nur eine der Säulen meines Glaubens, es stärkt meinen Charakter und meine Willenskraft und tut Geist und Körper gut.

Buddhismus

Schaut man auf den Buddhismus, so lehrte Buddha den Weg der Mitte. Selbstkasteiung lehnte er ab. Weder Völlerei noch Hunger sind demnach empfehlenswert. Wenig essen erleichtert aber die Meditation auf dem Weg zum inneren Frieden und der Erleuchtung.
Deshalb verzichten buddhistische Mönche und Nonnen täglich nach zwölf Uhr mittags auf jegliche Nahrung. Daneben gibt es monatliche Fastentage.

Judentum

Im Judentum ist Jom Kippur der große Versöhnungs- und Fastentag. An diesem Tag darf weder gegessen, getrunken noch geraucht werden. Man wäscht sich nicht, ist sexuell enthaltsam und geht nicht zur Arbeit, alle zuvor begangenen Sünden sollen an diesem Tag gesühnt werden. Darüber hinaus gibt es fünf weitere allgemeine Fastentage, an denen die Juden traurigen Ereignissen der jüdischen Geschichte gedenken. An ihnen darf auch weder getrunken noch gegessen werden.

Kunstwerk von Daniel Spoerri

Fasten als Heilmethode

Betrachtet man das Fasten aus medizinischer Sicht, so findet man eine Vielzahl an Studien und Ratgebern, die dem Fasten eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper nachsagen. Das Heilfasten beeinflusst ganz erheblich die Vorgänge in unserem Körper. Eine der bedeutendsten Wirkungen ist dabei die Stärkung unser körpereigenen Abwehrkräfte. Während im normalen Essalltag unser Immunsystem kräftig in den Verdauungsprozess mit einbezogen wird, kann es sich während einer Fasten-Phase deutlich stärker auf die Beseitigung krankmachender Eindringlinge stürzen. Heilfasten wird daher auch häufig als der innere, eigene Arzt bezeichnet. In den meisten Fällen ist es folglich auch eine absolut positive Reaktion des Körpers, wenn man während einer Krankheit keinen Appetit verspürt und nichts essen mag. Ein weiterer schöner Nebeneffekt des Fastens ist die zunehmende Sensibilisierung unserer Geschmacksnerven. Da kann es durchaus vorkommen, dass bereits der Geruch bestimmter ungesunder Lebensmittel plötzlich regelrecht abstoßend wirkt.

Entschlackung des Geistes

Darüber hinaus hat das Heilfasten auch eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf unsere Psyche. Nachdem die ersten, gelegentlich beschwerlichen Tage des Fastens vorüber sind, stellt sich häufig ein gewaltiger Energie-Schwung ein, der nicht nur die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit in die Höhe schnellen lässt, sondern auch den Gute-Laune-Pegel. Eine Heilfasten-Kur bringt uns nicht selten dazu, ein wenig innezuhalten und Abstand zu nehmen von der Hektik des Alltags. So können sich plötzlich lange angestaute Denkblockaden lösen oder ganz neue Ideen in den Kopf schießen.

Auch wenn diese positiven Effekte durch diversen Studien belegt werden konnten, sollte man nicht einfach so drauflos fasten. Auch wenn gesunde Menschen in der Regel zu Hause problemlos Fasten können, gibt es doch das ein oder andere, was man davor, währenddessen und danach beachten sollte.

Kunstwerk von Daniel Spoerri

Falls ihr nun neugierig geworden seid und euch selbst von der Kraft des Fasten überzeugen wollt – worauf wartet ihr?

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