In Good Company – Fairer Handel unter der Lupe

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Der In Good Company-Report holt Vorreiter ins Rampenlicht

Was haben Kaffee, Kondome und Klamotten gemeinsam? Die Kraft der Veränderung! Zumindest, wenn die Unternehmen hinter diesen Produkten In Good Company sind. Der In Good Company-Report des Forum Fairer Handel (FFH) untersucht die Ansätze und Strukturen von acht Fair-Handels- und Sozialunternehmen. Er zeigt auf, wie sie ihren Zweck in ihr Unternehmensdesign integriert haben und ihn in ihrer täglichen Arbeit leben: Business as un-usual, in Kooperation statt in Konkurrenz, mit Vorbildfunktion und Vision für ein nachhaltiges Unternehmer*innentum. Conflictfood, einhorn, El Puente, fairafric, FOLKDAYS, GEPA – The Fair Trade Company, KaffeeKooperative und WeltPartner sind die Pioniere des ersten In Good Company-Reports, der nun in Berlin präsentiert wurde.

Die nachhaltige Wirtschaft fokussiert sich aktuell stark auf regenerative Ansätze zum Wohl unseres Planeten. Im Vergleich fristet die distributive Komponente unseres Wirtschaftens, die auf eine gerechte Verteilung zielt, ein Schattendasein. Doch beide Ansätze müssen für eine bessere Welt gemeinsam gedacht werden. „Um die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter aufgehen zu lassen, müssen Unternehmen dazu beitragen, Macht, Kapital und Chancen gerechter zu verteilen, anstatt diese zu konzentrieren. Dies gilt innerhalb nationaler Grenzen, aber auch insbesondere entlang globaler Lieferketten“, erklärt Andrea Fütterer, FFH-Vorstandsvorsitzende. Fair-Handels- und Sozialunternehmen zeigen, dass dies möglich ist, und stehen deshalb im Zentrum des Berichtes. „Die untersuchten Unternehmen verfolgen einen klaren Zweck und haben diese Mission fest in ihrer DNA verankert”, erläutert Jonas Lorenz, Autor des Reports (FFH). 

Transformative Geschäftsmodelle für die Wirtschaft von morgen

Was die In Good Company Unternehmen eint: Sie sind konsequent auf ihre Mission ausgerichtet, verstehen ihre eigenen Privilegien als verhandelbar und stellen das Wohlergehen ihrer Partner*innen in den Mittelpunkt. Statt Beziehungen zu Lieferanten pflegen sie Handelspartnerschaften, die diesen Namen auch verdienen, denn sie sind weitgehend direkt (83 %), langlebig (durchschnittlich 9 Jahre) und werden in Krisen weitergeführt (0 % Abbruch während der Corona-Pandemie). Diese Resilienz und der persönliche Kontakt ermöglichen es, passgenaue Strategien gemeinsam mit den Partner*innen zu entwickeln. „Diese Unternehmen sind Pioniere. Sie suchen nicht nach einfachen Lösungen, sondern arbeiten gezielt mit benachteiligten Gruppen und gehen aus Überzeugung Risiken ein, die anderen zu groß sind“, fasst Jonas Lorenz zusammen. 

Conflictfood ist “In Good Company”

Conflictfood wurde 2016 von Salem El-Mogaddedi und Gernot Würtenberger mit dem Ziel gegründet, respektvolle Wirtschaftsbeziehungen zu Erzeugern und Erzeugerinnen in Konfliktregionen aufzubauen. Durch den direkten Handel trägt das Unternehmen zur Lösung sozialer und ökologischer Konflikte bei. Für mehr Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. Für Mensch und Natur. Für neue Perspektiven. Neben Tees aus Myanmar, Freekeh aus Palästina oder Kräuter aus der Ukraine handelt Conflictfood mit einem Frauenkollektiv in Afghanistan. Vor 8 Jahren haben die Frauen von Opium auf Safran umgestellt.

„Wir handeln mit Ländern, um die andere eine Bogen machen. Zum Beispiel mit Afghanistan, einem Land inmitten einer humanitären Katastrophe! Der Aufbau einer gerechten und ökologischen Wertschöpfungskette bedient die hohe Nachfrage nach Safran und verbessert die Lebensqualität der Menschen vor Ort.”

Salem El-Mogaddedi, Conflictfood 

Gemeinsam mit den Produzentinnen in Herat ist Conflictfood einen Schritt weiter gegangen und hat den Safrananbau auf “Bio” umgestellt. Conflictfood-Safran ist somit das erste afghanische Bio-Lebensmittel! Das erfreut Mensch und Natur: Die Skalierung konnte 4.000 wertvolle Arbeitsplätze schaffen, die Hälfte davon für Frauen, die nun aktiv am Aufbau der gerechten Wertschöpfung teilhaben. Das macht sie wirtschaftlich unabhängig und ermöglicht friedliche Perspektiven. Bio-Safran ist damit der rote Faden für Frauenrechte in Afghanistan! 

„Safran ist nicht nur das kostbarste Gewürz der Welt, für uns ist es auch eine Alternative zum Anbau von Schlafmohn. Safran schafft auch Arbeitsplätze für Frauen hier in Herat und ist damit ein Baustein zu einer friedlichen Zukunft für mein Land Afghanistan.“ 

Hafiza Jafari, Kursleiterin für Safran Bio-Umstellung,
Herat, Afghanistan

Den gesamten Report „In Good Company“ gibt es hier zum Download.

Unsere Safran-Klassiker

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