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BESUCH IM GARTEN DER PALASTRUINE

Wir treffen den ehemaligen Gärtner des Königspalastes

Würde es florierenden Tourismus in Afghanistans Hauptstadt Kabul geben, so wäre vermutlich der Palast „Darul-Aman“ die Touristenattraktion schlechthin. Aber der Königspalast in Kabuls Zentrum ist ein Trümmerhaufen. Hierhin zieht es nur wenige Touristen. Uns von Conflictfood verschlägt es dennoch in die zerstörte Ruine. Wir treffen auf den betagten Mohammed Kabil, den ehemaligen Gärtner des Palastes. Königsgarten gibt es keinen mehr, dennoch gärtnert Mohammed seit Jahrzehnten mit Leidenschaft in den Gemäuern:

„Ich habe selbst erlebt , wie König Amanullah Khan diesen Palast und Garten im westlichen Stil in den 1920er Jahren planen und errichten ließ. Zwei mal hat mir der König persönlich für meine Arbeit in seinem Garten gedankt.“

Der Palast war später als Verteidigungsministerium umgenutzt worden. Mohammed kümmerte sich um den Gemüsegarten, der die dort residierenden Soldaten ernährte.

Blühende Blumen zwischen zerschossenen Gemäuern

Auch noch heute steckt der ältere Herr sein ganzes Herzblut in die Hege und Pflege der unterschiedlichsten Pflanzen und Blumen. Er befördert die Samen der wildesten und farbenfrohesten Pflanzen in die sonst so trockenen Böden, bewässert die Erde und betreut mit wachendem Auge ihr Wachstum. Dies schafft ein eindrucksvolles und zugleich surreales Bild: Blühende Blumen zwischen zerschossenen Gemäuern.

Historisch gesehen, sollte an dieser Stelle eigentlich Prunkvolles entstehen. Zu Zeiten von Ammanullah Kahn, König Afghanistans von 1926-1929, sollte „Darul Aman“, zugleich zukünftige Heimat des afghanischen Parlaments und repräsentative Zentrum eines modernen, unabhängigen und progressiven Afghanistans werden. Diese kühnen Pläne fanden jedoch bald ein jähes Ende, als  König Kahn von der politischen Bühne zurücktrat. Stattdessen ist der Palast heute Symbol für ein Land in  Schutt und Asche. Jahrzehntelang war er nämlich Schauplatz von Gefechten, Feuer & Bombardements. Der Palast brannte 1969 vollkommen aus und auch nach der kommunistischen Machtübernahme 1978 stand er erneut in Flammen. Darüber hinaus hinterließen verschiedenste rivalisierende Truppen ihre Spuren.

Die afghanische Regierung hat durch Fundraising in den letzten Jahren bereits über 20 Millionen Euro für den Wiederaufbau gesammelt und plant unter anderem ein Museum, einen Park und ein Parlamentsgebäude. Rechtzeitig zum 100 jährigen Jubiläum der  afghanischen Unabhängigkeit soll das Gebäude und der Park im August 2019 wieder eröffnet werden.  Dies ist wohl auch der Traum des eifrigen Gärtner:

„Es ist mein sehnlichster Wunsch den Palast wiederaufgebaut zu sehen, durch die Gärten zu spazieren und die grüne Umgebung, die Früchte meiner Arbeit zu bewundern“

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