AFGHANISTAN – EINE TRAURIGE BILANZ

Friede, Freude, Eierkuchen?

Eine Bilanz der vergangenen 15 Jahre Besatzung und Krieg offenbart, wie grandios die USA und ihre Verbündeten in Afghanistan gescheitert sind. Der Krieg gegen Afghanistan hat die Welt nicht sicherer gemacht, sondern ist, wie auch der im Jahr 2003 gegen den Irak geführte Krieg, bis heute ein einziges Terrorzuchtprogramm. Und wie ist die Situation in Afghanistan jetzt?

Frieden

Von Frieden kann in Afghanistan keine Rede sein. Das Land war 2013 nach dem Weltfriedens-Index der angesehenen britischen Zeitschrift The Economist das unfriedlichste Land der Welt. Unfriedlicher als der Irak, Syrien und Somalia.
Unter den “gescheiterten Staaten” (Staaten in denen grundlegende Funktionen nicht erfüllt werden) nimmt Afghanistan in Asien Platz 1 und weltweit Platz 7 ein.
Über 100.000 Afghanen wurden laut „Ärzte gegen den Atomkrieg“ getötet. Unter anderem mit 1.228 Streubomben und mit je 295.000 Einzelsprengsätzen, die allein im ersten Kriegsjahr zum Einsatz kamen.

Taliban

Ähnlich wie beim Abzug der Sowjets im Jahr 1989 beherrschen die Taliban die ländlichen Regionen des Landes. Die nationalen afghanischen Truppen aber sitzen verunsichert in den großen Städten. Jedes Jahr desertiert ein Drittel. Die Taliban können fast nach Belieben zuschlagen.

Bildung

Die Lage im Bildungssektor ist katastrophal. Afghanistan hat den schlechtesten Durchschnittswert in Sachen Schulbesuchsdauer in ganz Asien.
47% der Schulen haben kein Schulgebäude, 75% keine Toiletten. Über zwei Drittel der schulpflichtigen Kinder erreichen nicht einmal die 6. Klasse.

Mädchen und Frauen

Laut der Reuters Foundation ist Afghanistan für Frauen das gefährlichste Land der Welt, knapp vor der Demokratischen Republik Kongo.
Nur 13% der Mädchen beenden eine Schule. Ganze 30% schaffen es bis zur 6. Klasse. Nur 50% der 416 Distrikte haben eine Haupt- oder Realschule für Mädchen. Und nur 20% ein Mädchen-Gymnasium. Dort wo es Schulen gibt, schicken laut UN übrigens auch die Taliban ihre Mädchen seit Jahren zur Schule. Auch in Gebieten, die von ihnen kontrolliert werden. Ein Krieg war hierzu eigentlich nie nötig.

© Rada Akbar
Gesundheit

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Drei Viertel der Afghanen haben laut Weltbank keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In keinem anderen Land der Welt leiden so viele Kinder unter 5 Jahren an schwerer Mangelernährung. Afghanistan hat in dieser Altersgruppe in Asien die höchste Sterblichkeitsrate. Bei der Säuglings-Sterblichkeit liegt das Land weltweit auf Platz 1.

Korruption

Gemeinsam mit Nord Korea und Somalia gilt Afghanistan laut Transparancy International als das korrupteste Land der Welt. Auch auf dem Geldwäsche-Index des Basler Instituts ICAR liegt Afghanistan auf Platz 1. In Afghanistan trifft sich die kriminelle “Elite” der Welt.

Justiz

In vielen Provinzen treiben kriminelle Privatarmeen nie entwaffneter, ja sogar neu bewaffneter Kriegsfürsten und heimlicher Verbündeter der NATO ihr Unwesen. Kriegsverbrecher wie der blutrünstige General Dostum sind beste Freunde der USA. Amerikanische Morde an Zivilisten und Gefangenen werden nicht verfolgt. Folter ohnehin nicht. Trotz aller schönen Reden des US-Präsidenten. Der afghanische Justizapparat gilt als der korrupteste Bereich aller staatlichen Behörden. Auch auf Druck der USA. Gerechtigkeit ist in Afghanistan ein Fremdwort.

Demokratie

Auch Demokratie, wie wir sie kennen, gibt es in Afghanistan nicht. Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen werden in der Regel von allen Kandidaten gefälscht. Anschließend wird der Sieger in einem schmutzigen Kuhhandel unter maßgeblicher Mitwirkung der USA ausgemauschelt.

Eine Erfolgsgeschichte!

Die Menschen in Afghanistan haben Besseres verdient, als die Folgen einer fehlgeleiteten und von Krieg beherrschten westlichen Außenpolitik zu erdulden.

Wir von Conflictfood wollen ausgewählten afghanischen Produkten und ihren Produzenten den Zugang zu neuen Absatzmärkten eröffnen, damit es aufwärts geht mit Afghanistan. Dazu haben wir ein Frauenkollektiv in der Provinz Herat besucht, die diesen Schritt geschafft haben: Weg vom Opium – hin zum Safrananbau!

Solche Erfolgsgeschichten wollen wir weiter fördern. Wir haben dem Kollektiv Safran abgekauft, gerecht und direkt bezahlt und ihn für euch mitgebracht. Wir stärken dadurch lokale Strukturen, bieten den Menschen ein echte Perspektive und bekämpfen somit Fluchtursachen an der Wurzel.

Im nächsten Blogpost erfahrt ihr mehr über die Gruppe von Frauen, die den kostbaren Safran kultivieren!

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