Ein Blick hinter die Kulissen des Sindora Gartens: Nachhaltigkeit trifft Spitzenqualität
Inmitten der tropischen Landschaft Kambodschas, einer Region, die stark von den verheerenden Folgen der Abholzung gezeichnet ist, wächst ein Hoffnungsschimmer – der Sindora Garten. Mit einer einzigartigen Vision haben Keo und Malika hier etwas geschaffen, das weit über den Anbau von Kampot Pfeffer hinausgeht. Der Sindora Garten ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie regenerative Landwirtschaft nicht nur die Böden heilen, sondern auch die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort sichern kann.
Im Herzen dieses Projekts steht der weltberühmte Kampot Pfeffer, ein Gewürz, das von Spitzenköch*innen weltweit für seine Qualität geschätzt wird. Doch was diesen Pfeffer wirklich außergewöhnlich macht, ist die Geschichte, die ihn umgibt: Von sorgfältiger Handarbeit über die Wiederaufforstung des Regenwalds bis hin zu wissenschaftlicher Zusammenarbeit, die die positiven Effekte dieser Arbeit dokumentiert.
Wir haben Keo getroffen, eine der Gründerinnen des Sindora Gartens, um mehr über die Philosophie, Herausforderungen und Visionen hinter diesem einzigartigen Projekt zu erfahren.
Interview mit Keo: Nachhaltigkeit und Kampot Pfeffer im Fokus
Was macht Kampot Pfeffer aus Deinem Sindora Garten so besonders?
Unser Pfeffer stammt aus regenerativer Landwirtschaft. Im Sindora Garten werden Boden, Luft und Wasser nicht einfach verbraucht und verschwendet. Durch konsequente Aufforstung und besondere landwirtschaftliche Praktiken kann sich die Natur erholen. Das ermöglicht vitamin- und mineralstoffreiche Ernten und eine höhere Qualität der Produkte.
Warum ist dir regenerative Landwirtschaft in Kambodscha so wichtig?
Als ich ein junges Mädchen war, war meine Heimat Kambodscha ein riesiger Regenwald. Heute ist davon nur noch ein Zehntel erhalten. Im Sindora Garten forsten wir unentwegt auf – tausende Bäume, hunderte Arten. Auch wenn es Jahrhunderte dauern wird, bis unsere Wälder wieder die Qualität eines Regenwaldes haben, gehen wir Schritt für Schritt voran.
Erzähle uns von der aktuellen Kampot Pfeffer-Ernte.
Dieses Jahr hat die Ernte erst Anfang April begonnen – zwei Monate später als in den Vorjahren. Unsere Pfefferpflanzen trugen relativ viele Früchte, und ihr Geschmack war großartig. Schon vor der Verarbeitung war klar, dass dieser Jahrgang ein besonders guter wird. Für Conflictfood ernten wir die frischen grünen Beeren, aber auch die reifen roten Beeren. Diese verarbeiten wir dann zu schwarzem, rotem und weißem Kampot Pfeffer weiter.
Wie verarbeitet ihr die frischen Beeren?
Schon bei der Ernte werden die Beeren nach Reifegraden sortiert. Je nach gewünschter Sorte wird jede kleine Beere verarbeitet. Um beispielsweise weißen Kampot Pfeffer zu erhalten, legen wir die prallen, roten Beeren in ein Wasserbad und lösen das Fruchtfleisch vom Kern. Dazu braucht es viel Geschick in den Fingern! Danach trocknen die Beeren in der Sonne. Wenn der Pfeffer fertig verarbeitet ist, verpacken wir ihn in Vakuumtüten und verladen ihn aufs Schiff.
Wie geht es weiter im Sindora Garten?
Eine der größten Neuerungen für mich ist, dass die akademische Welt beginnt, sich für unseren Ansatz zu interessieren. Ich begleite derzeit Studierende des IRD (Institut de Recherche pour le Développement, Frankreich) bei ihrer Masterarbeit. Gemeinsam analysieren wir die Auswirkungen unserer Wiederaufforstung. Es gab einige Jahre, in denen ich erfolglos nach wissenschaftlicher Unterstützung suchte. Nun können wir empirisch und wissenschaftlich untermauern, dass unsere landwirtschaftlichen Praktiken Bodenbeschaffenheit, Natur und Lebensqualität positiv verändern. Als nächsten Schritt werden wir auch Studierende der ITC (Phnom Penh Universität, Kambodscha) in das Projekt mit einbeziehen. Sie sollen die 200 Baumarten in unserem Wald analysieren und kartografieren – mit ihrem lateinischen Namen, den Khmer-Namen sowie Bildern der Blätter, Früchte und Rinden. Schritt für Schritt wird dieses Wissen erweitert.
Gibt es noch etwas, das du den Conflictfood-Kund*innen mitgeben möchtest?
Wir sind alle Teil desselben Kreislaufs! Nicht nur die Landwirtschaft – auch die gesamte Wirtschaft muss regenerativ sein. Sie soll das Leben fördern und bestärken. Deshalb freut es mich besonders, mit euch zusammenzuarbeiten. Danke!
Wir danken dir, Keo!