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MYANMARS STEINIGER WEG IN RICHTUNG DEMOKRATIE

Myanmar - ein Land mit turbulenter Geschichte und Gegenwart

Myanmar, das Land der goldenen Tempel und der roten Roben. Der Nation im Herzen Südostasiens eilt ein geheimnisvoller Ruf voraus. Wir denken an grüne, exotische Landschaften, spirituelle Gebetsstätten, lächelnde Buddhas und weiße Elefanten. Und tatsächlich ist dieses Land, das vielen noch als Birma oder Burma bekannt ist, geprägt von einer bunten Vielfalt sowohl kultureller, sozialer als auch geographischer, wirtschaftlicher und vor allem ethnischer Art.

Diese Vielfalt bescherte dem Land seit Jahrhunderten eine sehr turbulente politische Geschichte. Nach dem Aufstieg und Niedergang zahlloser Königreiche wurde es im Jahr 1885 von der britischen Krone kolonialisiert. Zwischenzeitlich von Japan besetzt, endete die britische Kolonialherrschaft im Jahr 1948. Die Unabhängigkeit war eine Errungenschaft, die zu einem großen Teil einer Widerstandsbewegung unter dem Staatshelden General Aung San zu verdanken war. Er erlebte diese jedoch nicht, denn er wurde sechs Monate vorher in einer Kabinettssitzung erschossen. Viele Jahrzehnte später sollte seine Tochter Aung San Suu Kyi in seine Fußstapfen treten. Nach einer lang andauernden Phase der Militärdiktatur, welche das wirtschaftliche blühende Land unter eine zentrale Verwaltungswirtschaft stellte und dadurch isolierte und auslaugte, brachte sie den dringend erforderlichen demokratischen Prozess in Gang. Heute ist die Friedensnobelpreisträgerin eine mit einer großen Mehrheit gewählte Staatsrätin und führt de facto die politischen Geschäfte. Sie wird jedoch weltweit gleichermaßen geliebt wie kritisiert. 

Ein Militär, das auf Kosten des Gemeinwohls lebt

Doch der Demokratisierungsprozess ist nicht vollends abgeschlossen. Hinter den Kulissen ziehen noch immer die hochrangigen Generäle des Militärs die Fäden. Armut und Korruption sind weiterhin Teil des Alltags, das Militär will sich seine wirtschaftlichen Privilegien nicht nehmen lassen. Von der strategisch günstigen Lage zwischen China und Indien profitiert die Bevölkerung somit auch nicht. Die Einnahmen aus dem Verkauf der reichlich vorhandenen Bodenschätzen landen in den Taschen der Militärelite und werden dadurch dem Gemeinwohl entzogen. Vielmehr spüren die Menschen die Nachwehen der wirtschaftlichen Isolation zu Zeiten des Militärregimes. Das Geld versickert in den Kassen der politischen Elite oder auf den Konten reicher Geschäftsleute aus den großmächtigen Nachbarländern. 

Die Tragik der Rohingya

Mehr als 140 Ethnien leben in der heutigen Union of Myanmar. Der Wunsch nach Unabhängigkeit und mehr Autonomie mancher Minderheiten ist die Ursache für andauernde politische Konflikte.

Im Westen des Landes leidet die muslimisch geprägte Bevölkerungsgruppe der Rohingya unter der Verachtung und Verfolgung der Mehrheitsbevölkerung, besonders durch ultranationalistische Buddhisten. Die Vereinten Nationen sprechen von der am meisten verfolgten Minderheit der Welt, aber die Regierung Myanmars schweigt zu den massiven Menschenrechtsverletzungen, denen die Rohingya fortwährend ausgesetzt sind.Am anderen Ende des Landes, im Nordosten, tobt ein Bürgerkrieg. Einige ethnische Gruppen kämpfen gegen die Regierungsarmee. Seit sechs Jahrzehnten wird dieser bewaffnete Konflikt bereits ausgetragen und entzieht sich dennoch so gut wie komplett der öffentlichen Medienwahrnehmung und der daraus resultierenden Berichterstattung.

Trotz aller Konflikte ist Myanmar ein spannendes Land, welches zu entdecken gilt. Mit einer außergewöhnlichen Geschichte, seiner Tradition, den malerischen Landschaften und vor allem einer herzlichen und überaus gastfreundlichen Bevölkerung!

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