MOSAMBIK

Hafiz senior: Es gibt vier Sorten: Das Salz der einfachsten Qualität ist braun und für uns ungenießbar. Es wird als Tierfutter genutzt. Die dritte Qualitätsstufe ist billiges, braunes Salz, Stufe zwei geht als weißes Meersalz in den Verkauf. Die höchste Qualitätsstufe ist das weiße Flor de Sal. Es ist herrlich mild und hat eine viel feinere Konsistenz als Meersalz. Flor de Sal von der Ilha de Moçambique hat einen ganz speziellen Geschmack – es ist ganz besonders weich und zart. Wenn du mich fragst, liegt das an der Unberührtheit der Insel und der Küste. Keine Häfen, keine Verschmutzung – nur frisches, kristallklares Wasser aus dem Indischen Ozean. Für mich ist es das beste Salz der Welt!

Hafiz senior: Du musst wissen, dass sich Salz dem Mond und der Natur unterordnet, nicht dem Kalender. Nach der Regenzeit reinigen und reparieren wir die Becken. Frisches Wasser wird ins Staubecken und dann in die Verdampfungsbecken geleitet. Einfaches Salz lässt sich im Sommer ernten, Flor de Sal erst im Herbst. Wenn an heißen Tagen der Wind perfekt weht, blühen feine Kristalle an der Oberfläche. Diese schöpfen wir vorsichtig ab und trocknen sie an der Sonne.
Hafiz junior: Ich liebe den Prozess der Salzgewinnung! Ich fühle mich wie ein Schüler und die Natur ist meine Lehrerin. Wir müssen Naturkräfte harmonisch ausbalancieren, viel Geduld und Kreativität aufbringen. Nur dann belohnt uns die Natur mit Flor de Sal.

Hafiz junior: Ein extremes Wetter jagt mittlerweile das nächste. Letztes Jahr hatten wir drei Zyklone in Mosambik. Mit jeder Wasserflut bricht die Produktionsmenge ein, und wir müssen die wenigen Einnahmen für die Reparatur der Becken und Lagerhäuser verwenden. Auch zu wenig Niederschlag wirkt sich auf die Produktion aus. Zwei Salinen in der Nachbarschaft haben den Zugang zum Ozean verloren und sind ausgetrocknet.