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Afghanistan – Drehscheibe der Kulturen - Conflictfood

Afghanistan – Drehscheibe der Kulturen

Was machst du an einem verregneten Wochenende? Salem und Gernot, die Gründer von Conflictfood, nehmen dich heute mit in ein Museum in Kabul. Gibt es dort überhaupt Museen? Die Antwort ist: Ja – und zwar eines, das eine Geschichte erzählt, die spannender ist als jeder Krimi. Komm mit ins Nationalmuseum Kabul. Was wir dort erlebten, hat uns tief beeindruckt und inspiriert.


Die Schätze Afghanistans und das Nationalmuseum Kabul

Das Afghanische Nationalmuseum, knapp 100 Jahre alt, liegt unweit des zerstörten Präsidentenpalasts in Kabul. Auf dem weitläufigen Parkplatz stand an jenem Tag nur ihr Wagen. Drinnen, neben einer kleinen Schülergruppe aus der Nachbarschaft, waren Salem und Gernot die einzigen Besucher. Das weitläufige Gebäude war beeindruckend – und doch wirkte es fast leer. Nur wenige Exponate erinnern heute an die einst über 100.000 Artefakte umfassende Sammlung, die vor den Kriegsjahren das reiche kulturelle Erbe Afghanistans repräsentierte.

Kaum hatten die beiden ihren Rundgang begonnen, kam es zu einem Stromausfall – keine Seltenheit in Kabul. Während die Lichter erloschen und auch das Sicherheitssystem ausfiel, mussten sie sich mit ihren Handy-Taschenlampen durch die dunklen Räume bewegen. Ein fast surrealer Moment in einem Museum, das die Geschichte eines Landes erzählt, das so oft von Dunkelheit und Zerstörung heimgesucht wurde.


Afghanistan – Drehscheibe der Kulturen und Kreuzweg der Geschichte

Afghanistan, das uns heute oft als krisengeschütteltes Hochgebirgsland erscheint, hat eine reiche und komplexe Geschichte. Geprägt von seiner Lage zwischen Hindukusch, Seidenstraße und Wüstenregionen, war Afghanistan seit jeher ein Schmelztiegel der Kulturen. Über die Jahrtausende hinterließen Zaratustra, der Buddhismus, die Griechen und der Islam ihre Spuren in der einzigartigen Kultur des Landes.

Schon in der Antike galt Afghanistan als Durchgangsland, in dem Imperien entstanden und zerfielen. Von den zentralasiatischen Nomadenstämmen bis zu den Reichen der Antike erstreckten sich die Machtbereiche oft von den Steppen Zentralasiens bis zur Ganges-Ebene. Im 18. Jahrhundert gründete Ahmad Schah Durrani das Durrani-Reich, das als Vorläufer des modernen Afghanistans gilt. Doch innere Unruhen verhinderten eine dauerhafte Stabilität.


Zwischen Großmächten und internen Konflikten

Im 19. Jahrhundert wurde Afghanistan zur Pufferzone zwischen den Kolonialmächten Russland und Britisch-Indien. Drei Anglo-Afghanische Kriege prägten diese Zeit, bis Afghanistan 1919 seine volle Unabhängigkeit erlangte. Unter Emir Amanullah Khan begann eine Modernisierungswelle, inspiriert von Mustafa Kemal Atatürk, mit Reformen wie der Einführung von Schulpflicht und der Stärkung der Frauenrechte.

Die „Goldenen Jahre“ Afghanistans in den 1960er Jahren brachten Stabilität und wirtschaftlichen Aufschwung. Doch dieses Zeitfenster schloss sich schnell. Ein kommunistischer Putsch 1978 und die anschließende sowjetische Invasion 1979 führten Afghanistan in eine Phase von Besatzung, Bürgerkrieg und Elend, die das Land nachhaltig prägte.


Kultur in Zeiten des Kriegs: Verlust und Hoffnung

Während des sowjetischen Kriegs in den 1980er Jahren und der anschließenden Herrschaft der Taliban wurde das kulturelle Erbe Afghanistans massiv beschädigt. Das Nationalmuseum in Kabul war nicht nur ein Opfer der Zerstörung, sondern auch der Plünderung. Die wertvollsten Stücke der Sammlung wurden in Sicherheit gebracht, oft an geheimen Orten versteckt – wie die 324 Artefakte, die in den Tresoren der Kabul Bank lagerten. Diese Schätze überlebten, obwohl das Museum selbst Raketenangriffen und Plünderungen ausgesetzt war.

Trotz der Zerstörungen blieb das Museum ein Symbol der Resilienz. Die Inschrift am Eingang – „A Nation Stays Alive When Its Culture Stays Alive“ – drückt die Hoffnung aus, dass Kultur ein wesentlicher Bestandteil von Afghanistans Überleben und Wiederaufbau ist.


Afghanistan heute: Leben unter den Taliban

Nach der Machtübernahme der Taliban 2021 hat sich die Lage in Afghanistan dramatisch verändert. Besonders die Rechte von Frauen und Mädchen werden massiv eingeschränkt, Bildungschancen und berufliche Perspektiven sind für viele versperrt. Doch trotz dieser Herausforderungen zeigt die Zivilbevölkerung, insbesondere Frauen, bemerkenswerte Resilienz. Sie kämpfen für ihre Rechte, starten heimliche Bildungsinitiativen und halten an ihren sozialen Netzwerken fest.



Kultur als Hoffnungsträger und Neubeginn

Der Besuch von Salem und Gernot im Nationalmuseum Kabul war mehr als nur ein Rundgang – er war eine Reise in die Seele eines Landes, das trotz jahrzehntelanger Konflikte seine kulturelle Identität bewahrt. Unternehmen wie Conflictfood setzen genau hier an: Durch direkten und fairen Handel mit Produzent:innen in Afghanistan unterstützen sie nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern auch den Erhalt kultureller und sozialer Netzwerke.

Kultur ist mehr als nur Vergangenheit – sie ist der Schlüssel zur Zukunft. In Afghanistan erinnert uns das Nationalmuseum daran, dass die Seele einer Nation untrennbar mit ihrem kulturellen Erbe verbunden ist. Eine Nation bleibt lebendig, wenn ihre Kultur lebendig bleibt.

 

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