Der Militärputsch befeuert das Goldene Dreieck

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Dieses undatierte Bild, vom UN Office on Drugsand Crime (UNODC), zeigt blühende Mohnblumen in den Bergen des östlichen Shan-Staates in Myanmar.

Im ersten Teil hast Du von der Geschichte und den Umständen des Opiumanbaus im Goldenen Dreieck erfahren. Hier erhältst du einen Einblick in die Geschehnisse seit dem Militärputsch in Myanmar.

Vor dem Coup

Der Anbau von Schlafmohn hat im Goldenen Dreieck eine lange Geschichte, die einfach nicht enden will. Im Laufe der Geschichte wurde die Produktion des Opiums in Myanmar durch verschiedene Bedingungen gefördert, aber vor allem die Korruption und Konflikte im Vielvölkerstaat schufen einen Nährboden für die Drogenproduktion und den Drogenhandel. Vor allem im Shan-Staat können sich bewaffneten Gruppierungen durch ihn finanzieren. 

 

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Nach dem Coup

Durch den Militärputsch im Februar 2021 und dem seither anhaltenden Bürgerkrieg wurde Öl ins Feuer gegossen. Die ohnehin geschwächte Wirtschaft, leidet unter dem Verlust internationaler Investoren und ist stark eingeschränkt durch Sanktionen. Für die Bevölkerung überlebenswichtige Mittel werden zurückgehalten und im Kampf gegen die Demokratiebewegung eingesetzt. Diese Notlage konnten einzelne bewaffnete ethnische Minderheiten, die im Drogenhandel verwickelt sind, nutzen und ihren Einfluss und ihr Territorium vergrößern.

All das führte dazu, dass die Schattenwirtschaft hinter der Mohnpflanze wieder beschleunigt wurden, wodurch die Zahlen der Drogenproduktion und des Drogenschmuggels in die Höhe schnellten. Seit 2014 war eine stetige Abnahme des Opiumanbaus zu beobachten. Während aber 2020 noch auf 29.500 Hektar Roh-Opium produziert wurde, waren es 2021 bereits wieder 30.200 Hektar. 80% davon im Shan-Staat. Hinzu kommt die Produktion synthetischer Drogen. Diese sind gegenüber dem Schlafmohn oft attraktiver, da sie in ihrer Herstellung wesentlich einfacher sind und ein geringeres Risiko bedeuten. Auch der Gewinn ist meist höher da synthetische Drogen höher potenziert verkauft werden.Gemeinsam mit Opium werden die Drogen überwiegend im Shan-Staat produziert und durch das Goldene Dreieck in Südostasien und dem Rest der Welt verbreitet. Für die Bevölkerung bedeutet dies einen Rückfall in die Schattenwirtschaft, zurück in einen Teufelskreis aus illegalem Drogenhandel und Konflikten.

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Hoffnungsvolle Alternativen

Daher ist die Produktion des Spezialitätenkaffees durch das Volk der Akha, und die Tee- und Ingwerernte im Volk der Ta´ang besonders wichtig. Beides sind erfolgreiche Alternativen, denn durch fairen und direkten Handel haben es diese ethnischen Gruppen geschafft aus der Schattenwirtschaft zu entkommen. Ihre Alternativen müssen besonders jetzt weiter gefördert werden damit sie auch weiter als Hoffnung und Inspiration stehen für andere im „Goldenen Dreieck“, und ganz Myanmar.

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KAFFEE STATT OPIUM IN MYANMAR

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Wenn man Konflikte und Kriege näher beleuchtet, trifft man oft auf eine Drogenökonomie. Das Land Afghanistan ist weltweit der größte Exporteur von Opium. Einige wenige Erfolgsbeispiele zeigen, dass es auch anders geht: wie das Frauenkollektiv Shakiban, welches den Umstieg von Opium- auf Safranproduktion gemacht hat. Ihren Safran kannst du hier kaufen.

A man lances a poppy bulb to extract the sap, which will be used to make opium, at a field in the municipality of Heliodoro Castillo, in the mountain region of the state of Guerrero January 3, 2015. According to local media, 42% of the poppies produced in Mexico come from the state of Guerrero, where impoverished farmers in the mountain cultivate opium poppies as cash crop due to the extreme poverty in where they live. Picture taken January 3, 2015. REUTERS/Claudio Vargas (MEXICO - Tags: DRUGS SOCIETY POVERTY AGRICULTURE) - RTR4OXFT

Angebot und Nachfrage

Der Anbau von Schlafmohn hat auch im Goldenen Dreieck eine lange Geschichte. Eingeführt aus China und befördert durch die Kolonialmächte ist der Anbau und Handel mit Opium zum lukrativen Geschäft für verarmte Bergvölker wie die Akha geworden – so lukrativ, dass die reguläre Wirtschaft kaum eine Chance gegen ihn hat. Besonders während und nach des Vietnamkriegs entstand der Ruf der Grenzregion zwischen Laos, Thailand und Myanmar als Zentrum für Opium- und Heroinherstellung – sie wurde zum “Goldenen Dreieck”, ein Name, der bis heute die Region prägt. Aufgrund steigender Nachfrage im Westen schossen die Produktionszahlen Ende der Achtziger weiter in die Höhe. Durch die niedrigen landwirtschaftlichen Anforderungen an die Pflanze konnte der Anbau derart große Ausmaße erreichen. 

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Schattenwirtschaft hinter der Mohnpflanze

Doch nicht nur von Armut bedrohte Bergvölker, die im Drogenhandel meist ihre einzige Einkommensquelle finden, sind am Handel beteiligt. Auch lokale Milizen, ethnische Widerstandsgruppen sowie Teile von Polizei, Militär und Verwaltung, ja sogar Klöster und Mönche sind in ihn verstrickt. Häufig werden die Grenzkontrollen von eben jenen Gruppen durchgeführt, die sich mit dem Drogenhandel finanzieren. So wird ein klarer Zusammenhang zwischen anhaltenden Konflikten in der Region und der Drogenproduktion sichtbar: Die Konflikte schaffen und befördern die Bedingungen, die den illegalen Drogenhandel erleichtern und sein Fortbestehen ermöglichen – die bewaffneten Gruppierungen können sich durch ihn finanzieren.

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Auf Platz zwei nach Afghanistan

Besonders Myanmar, das Land der goldenen Tempel und roten Roben, hat heute noch sehr mit dem Anbau und Handel von Opium zu kämpfen. Seit 2014 nimmt die Größe der Anbauflächen zwar kontinuierlich ab und auch die Produktionszahlen fallen zusehends. Trotzdem verbleibt Myanmar auf Platz 2 der weltweit größten Opiumproduzenten, direkt hinter Afghanistan, einer weiteren Schwerpunktregion von Conflictfood. Im Jahr 2019 wurden laut einer Studie der UNODC 508 Tonnen Opium auf 33.100 Hektar in Myanmar produziert. Bis zu 87% davon im nördlichen Shan-Staat, am Grenzbereich zu Laos und Thailand. Die Bergvölker, die den Schlafmohn anbauen, sind dabei selbst ihre besten Kunden. Das Rauchen von Opium hat Eingang in ihren kulturellen und medizinischen Gebrauch gefunden und hat viele somit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch körperlich abhängig gemacht. Auch ihre Landwirtschaft leidet unter der pink blühenden Blume: Die Monokultur sorgt für eine verschlechterte Bodenqualität, welche sich durch mangelnde Nährstoffe und geringere Resistenz gegenüber klimatischer Veränderungen bemerkbar macht. 

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© GIZ 

Kaffee statt Opium

Eines der Völker, das für den Anbau von Opium gar berühmt-berüchtigt ist, ist das der Akha.  Wir wollen ihnen Wege raus aus der Abhängigkeit und Armut ermöglichen. Gemeinsam mit Coffee Circle und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) haben wir eine viel wertvollere und nachhaltigere Kostbarkeit auf den bergigen Feldern der Akha entdeckt: Kaffeebohnen. Inmitten grüner Wäldern wachsen die hochwertigen Arabica-Bohnen. Der traditionelle Schattenanbau von Kaffeepflanzen bringt nicht nur ökologische Vorteile mit sich – er verleiht den Bohnen einen ganz besonderen, einzigartigen Geschmack, welcher den Kaffee zu einer wahren Spezialität macht. Diesen Spezialitätenkaffee wollen wir nun auf europäische Märkte bringen und den Akha ein faires, stabiles und vor allem legales Einkommen garantieren. So unterstützen wir sie bei der Erschaffung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze und friedlicher Perspektiven auf dem Weg raus aus der Drogenökonomie.

Im zweiten Teil erfährst du wie sich der Drogenhandel in Myanmar seit dem Militärputsch entwickelt. 

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Kaffee schafft Zukunft

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© GIZ

Willkommen beim Volk der Akha

Wir haben uns erneut auf eine Reise nach Myanmar begeben – doch dieses Mal sind wir in Begleitung. Die Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat uns gemeinsam mit unseren Freunden von Coffee Circle zu einem Dorf der Akha, im Osten des Shan-Staates, geführt. Das Volk der Akha pflegt seit Jahrhunderten seine traditionsreiche Kultur, mit vielfältigen Bräuchen und Riten. Sie bewirtschaften ihre eigenen Felder, eine Erbe ihrer Vorfahren, das sie bewahren möchten. Als eine der vielen ethnischen Minderheiten Myanmars leiden sie jedoch unter Verfolgung und Diskrimierung, die Staatsbürgerschaft bleibt ihnen oftmals verwehrt. Um der Unterdrückung zu entkommen sind heute noch viele Akha auf der Flucht und müssen ihre Felder und Dörfer in Myanmar zurücklassen.

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© GIZ     

Opium im Goldenen Dreieck

Doch nicht nur Benachteiligung und Vertreibung gefährden die Existenz der Akha und ihrer einzigartigen, traditionsreichen Kultur. Der Anbau und Handel von Opium hat in der Region eine lange Geschichte und ist zum lukrativen Geschäft für verarmte Bergvölker wie die Akha geworden – so lukrativ, dass die reguläre Wirtschaft kaum eine Chance gegen ihn hat. Viele Akha hat der Opiumanbau in die Abhängigkeit getrieben, wirtschaftlich sowie körperlich. Der Wunsch nach besseren Einkommenschancen bringt außerdem immer mehr junge Akha dazu in die Städte abzuwandern und ihre Dörfer und somit die traditionelle Lebensweise hinter sich zu lassen. 

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© GIZ 

Tradition trifft Innovation

Aber es sprießt Hoffnung, versteckt im Schatten grüner Wälder. In natürlicher Umgebung pflanzen die Akha hier feinste Arabica-Kaffeebohnen. Der traditionelle Schattenanbau von Kaffeepflanzen unter schattenspendenden Bäumen bringt nicht nur ökologische Vorteile mit sich – er verleiht den Bohnen einen ganz besonderen, einzigartigen Geschmack. Die Akha ernten sie von Hand und verarbeiten sie danach schonend weiter. Der Anbau von Kaffee bietet ihnen eine nachhaltige Alternative zum Opium und schafft neue, friedliche Perspektiven. 

Nun haben sich die Akha in einem Sozialunternehmen zusammengetan und gründeten damit das Fundament für langfristige wirtschaftliche Perspektiven. 21 Familienbetriebe möchten durch den Zusammenschluss die Lebensqualität in ihren Dörfern verbessern und die lokale Entwicklung sowie die Bildung fördern. Sie schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze, insbesondere für Frauen und die junge Generation. So sichern die Akha nicht nur den Weg aus der Armut, sondern können ihre einzigartige Kultur aufrechterhalten und ihre Identität bewahren. Mit der Unterstützung der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit haben die Akha somit geschafft, den nachhaltigen Anbau ihres Spezialitätenkaffees zu verbessern und ihrem Volk neue Perspektiven zu schaffen. 

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© GIZ

Nachhaltiger Tourismus

Die Akha sind für ihre unglaubliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit bekannt. Da liegt es Nahe, dass sie sich gerne Gäste aus aller Welt einladen und durch  nachhaltigen Tourismus ihre gesamte Region stärken möchten. Für Reisende wären die Einblicke in die Lebensweise der Akhas und die atemberaubende Schönheit der Region bestimmt eine wunderbare Erfahrung – leider macht die weltweite Pandemie den unternehmerischen Plänen der Akhas einen Strich durch die Rechnung. 

Handel für den Wandel

Motiviert von unserer gemeinsamen Vision öffnen wir nun als erstes den Akha die Tore zum europäischen Markt. Nach dem Prinzip Trade-Not-Aid unterstützt Conflictfood die Akha durch fairen und direkten Handel in ihrem Unternehmertum. Das schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze, vor allem für die junge Generation. Die Akha können ihre einzigartige Kultur aufrechterhalten und ihre Identität bewahren.

Probiere diesen Spezialitätenkaffee jetzt aus! Jadae Akha wird als eleganter Filterkaffee oder als vollmundiger Espresso zubereitet. Sein Geschmack erinnert an warmes Karamell und geröstete Haselnuss. Schmeckst du sie heraus?

6 Fragen an:
Bu Saw,
Geschäftsführerin
Jadae Akha Coffee

Was ist die Geschichte hinter eurem Jadae Akha Kaffee?
Die Jadae Akha Coffee Group startete ihre Reise im Jahr 2012 mit einer Gruppe lokaler Bäuerinnen und Bauern aus dem Osten des Shan-Staates in Myanmar, verbunden durch den gemeinsamen Traum Spezialitätenkaffee herzustellen. Wir teilen untereinander nicht nur unser Kaffeewissen, sondern wir engagieren uns auch für die Entwicklung unserer lokalen Gemeinschaft und legen großen Wert auf den Schutz unserer Umwelt. 

Kannst du uns kurz durch den Prozess des Kaffees vom Anbau bis zur Ernte führen?
Unsere Kaffeepflanzen gehören zu einer alten Arabica Sorte, die wir seit 2012 anbauen. Im Schatten grüner Wälder wachsen sie auf Hügeln nahe der Stadt Keng Tung in 1200 Metern Höhe. Unsere einheimischen Akha Bäuerinnen und Bauern pflücken gemeinsam mit ihren Familienmitgliedern die reifen Kaffeekirschen von Hand. 

Wie viele Familien sind an eurem Kaffee-Sozialunternehmen beteiligt und kannst du positive Veränderungen in den Dörfern durch euer wachsendes Kaffeegeschäft beobachten?
An unserem Kaffeegeschäft sind Bäuerinnen und Bauern aus 14 umliegenden Dörfern beteiligt. Unsere gemeinsame Arbeit trägt einen großen Teil zu ihrem Einkommen bei. Wir sorgen für höhere Einkommen und Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen und Jugendliche vor Ort. So versuchen wir die Abwanderung zu verringern, da nun die Menschen gut bezahlte Arbeit im eigenen Dorf finden. Mittlerweile bieten wir auch Schulungen zum Thema Kaffee. 

Wie haben die meisten Familien ihren Lebensunterhalt verdient bevor das Kaffeegeschäft gestartet ist?
Unser Ort Keng Tung liegt nahe der Grenze zu China und Thailand. Die meisten jungen Menschen haben daher als Wanderarbeiter im Ausland ihr Einkommen verdient. Einige der Familien bestreiten ihren Lebensunterhalt durch den Anbau und Verkauf von Saisonfrüchten wie Aprikosen, Mangos oder Orangen.

Kannst du uns etwas über die Kaffeekultur in Myanmar erzählen?
Myanmar ist stärker von seiner Teekultur beeinflusst. Kaffee ist mittlerweile stärker im Kommen. Gerade bei der jungen Generation ist Kaffee ein großer Trend. 

Euer köstlicher Kaffee wird nun in Deutschland, weit entfernt von Keng Tung verkauft. Wie fühlt sich das für dich an?
Wir hätten uns nie träumen lassen, dass unser Kaffee in anderen Ländern, geschweige denn in Ländern auf anderen Kontinenten wie Deutschland, verkauft werden würde. Bislang haben wir unsere rohen Kaffeebohnen nur auf den lokalen Märkten verkauft. Es ist unbeschreiblich, wie glücklich und stolz wir sind, unseren Kaffee nach Deutschland exportieren zu können. Vor allem, da wir ihn als Kaffee des Akha-Volkes aus unserer Region exportieren zu können.

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Das Volk der Akha

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© GIZ

Von Generation zu Generation

Auf über 1200 Meter Höhe, inmitten der Wälder des östlichen Myanmars liegt das Dorf Parng Law. Zwei prunkvoll geschnitzte Holzfiguren bewachen seinen Eingang und schützen das Dorf vor bösen Geistern aus den angrenzenden Wäldern. Es ist ein Dorf der Akha, einem traditionsreichen und spirituellen Bergvolk, welches sich hier Ende des 19. Jahrhunderts auf der Flucht vor Diskriminierung und Verfolgung duch die chinesische Bevölkerung niedergelassen hat. Sie leben nach altehrwürdigen Traditionen, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben werden.

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© GIZ     

Die farbenfrohe Kultur der Akha

Von besonderer Bedeutung für ihre Kultur ist das Tragen von farbenfrohen und detailliert verzierten Trachten. Frauen und Männer tragen sie an nahezu ununterbrochen: Zuhause, beim Arbeiten auf dem Feld aber auch auf Festen – bei all diesen Tätigkeiten singen sie zudem außerordentlich gerne. Die Frauen fallen zusätzlich durch ihren eindrucksvollen Kopfschmuck auf, der sich aus vielen verschiedenen silbernen Ornamenten zusammensetzt. Die Form des Kopfschmucks sowie die Muster, Motive und Farben auf den Trachten sind bei jedem Akha-Stamm unterschiedlich. Jeder Stamm hat seinen eigenen Stil und verleiht den Symbolen eine andere Bedeutung. Die verschiedenen Kombinationen symbolisieren somit seine Geschichte und Ästhetik, den Stand der sozialen Entwicklung und die Lebenssituation in der sich die Dorfgemeinschaft befindet.

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Herzliche Gastfreundschaft

Neben ihren Trachten und der traditionsreichen Kultur sind die Akha für ihre unglaubliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit bekannt. Sie sind eines der wenigen Bergvölker, dessen Dörfer gut für Trekking-Touristen erreichbar sind und werden somit gerne zum Reiseziel. Zwar stellen Sprachbarrieren eine Schwierigkeit dar, doch mithilfe eines lokalen Guides sind diese leicht überwindbar. Besucht man ein Akha-Dorf, dann stellt man fest, dass die Geschlechterrollen und Aufgaben strikt aufgeteilt sind. Die Männer kümmern sich um den Handel und das Aufrechterhalten der Infrastruktur, während die Frauen im Haus und auf dem Feld arbeiten. Es existiert aber keine soziale Hierarchie – jeder und jede hat einfach einen klaren Aufgabenbereich und keiner davon ist mehr oder weniger wert.

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© GIZ

Auch der Schlafmohn blüht bei den Akha

Ihr Handwerk und das Betreiben von Landwirtschaft auf ihren eigenen Feldern bilden die Lebensgrundlage der Akha. Nach traditionellen Methoden, die über Generationen hinweg weitergegeben wurden, bauen sie Reis, Sojabohnen, saisonale Gewächse, Tee und Kaffee an. Doch leider sind sie aber vor allem für den Anbau von Opium bekannt – und sie selbst sind ihre besten Kunden. Von den Kolonialmächten eingeführt fand das Rauschmittel Eingang in die Kultur der Akha und somit in ihren medizinischen und religiösen Gebrauch. Viele von ihnen, vor allem die Männer, leiden unter Opiatabhängigkeit.

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© GIZ 

Kaffee - Tradition trifft Unternehmertum

Neben der wirtschaftlichen sowie körperlichen Abhängigkeit von Opium wird die Existenz der Akha als ethnische Minderheit in Myanmar durch Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung gefährtet. Nachdem sie Ende des 19. Jahrhunderts wegen ebendieser Gründe aus ihrer Heimat China flohen, finden sie auch in Myanmar keinen Frieden. Viele Akha sind dadurch erneut zur Flucht gezwungen. Doch die Akha lassen sich von den schwierigen Bedingungen nicht unterkriegen. Gemeinsam haben sie ein Sozialunternehmen gegründet, welches ihnen neue Zukunftsperspektiven bietet. Im Schatten grüner Wälder bauen sie nun Kaffee an. Mit ihrem Unternehmen stärkten sich die 21 lokalen Kaffeebäuerinnen und -bauern gegenseitig und können die Qualität ihres Spezialitätenkaffees weiter ausbauen. Dank ihres neuen und stabilen Einkommens können sie die Lebensrealität in ihren Dörfern verbessern, indem sie zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen und Bildung fördern. Doch auch ihre traditionsreiche Kultur können die Akha dadurch aufrechterhalten und von Generation zu Generation weitergeben. Deshalb unterstützen Conflictfood, Coffee Circle und die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit die Akha bei der Kultivierung von Arabica-Kaffeebohnen als nachhaltige und zukunftsfähige Alternative. 

Mehr über das Projekt findest du hier

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